Rohöl: Starker Rückgang der Benzinlager
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1. Die US-Lagerbestände für Benzin gingen in der vergangenen Woche überraschend und deutlich um 3,2 Mio. Barrels zurück (Bloomberg-Median: 0 Mio. Barrels), nachdem sie sich in den letzten Wochen recht gut entwickelt hatten. Die Rohölvorräte stagnierten (Bloomberg-Median: -0,5 Mio. Barrels) und die Lager an Diesel und Heizöl legten leicht um 0,8 Mio. Barrels zu (Bloomberg-Median: 1,5 Mio. Barrels). Die Enttäuschung über die Daten wurde komplettiert durch einen überraschenden Rückgang der Kapazitätsauslastung der Raffinerien um 0,4 Prozentpunkte auf 92,5 % (Bloomberg-Median: +0,5 Prozentpunkte).
2. Die enttäuschende Entwicklung der Benzinlager lässt sich durch zwei Faktoren erklären. Zum einen ist die Benzinnachfrage erstmals seit einigen Wochen wieder ganz leicht angestiegen, von dieser Seite kam also keine Entlastung. Zum anderen waren immer noch einige Raffinerien wegen Instandhaltungsarbeiten außer Betrieb. Hier ist jedoch eine Besserung in Sicht, denn in diesen Tagen gehen mehrere Raffinerien wieder in Betrieb, nachdem dort die Instandhaltungsarbeiten abgeschlossen sind. Die höhere Produktion dürfte dann für eine Entlastung bei den Benzinlagern sorgen, gleichzeitig aber Druck auf die Rohöllager schaffen.
3. Die gestrigen Lagerdaten ließen den Preis für einen Barrel Rohöl der Sorte WTI kurzzeitig um etwa einen US-Dollar auf 74,80 US-Dollar ansteigen. Allerdings pendelte der Preis sich nach 20 Uhr bei etwa 74 US-Dollar ein, nachdem das Beige Book der US-Notenbank darauf hingedeutet hatte, dass sich das US-Wachstum abschwächt und damit von der Nachfrageseite etwas Entspannung zu erwarten ist. Am Rohölmarkt herrscht weiterhin große Nervosität, was sich an starken Preisschwankungen ablesen lässt. Beispielsweise ließen in den letzten Tagen Nachrichten aus Nigeria die Ölpreise steigen, dass die Rebellen erneut Anschläge angedroht hatten. Zudem meldete der italienische Energiekonzern ENI einen Angriff auf eine Förderanlage in Nigeria. Gleichzeitig belastet das Risiko eines Flächenbrandes im Nahen Osten, der die weltweite Rohölversorgung empfindlich treffen würde.
4. Hinsichtlich der spekulativen Positionen hat sich in der letzten Woche nicht viel getan. Die Netto-Long- Positionierung der Händler an der New York Mercantile Exchange verblieb auf ihrem hohen Niveau. Angesichts der anhaltend hohen politischen Risiken ist nicht davon auszugehen, dass in naher Zukunft Long- Positionen abgebaut werden. Vielmehr dürfte ein Ausbau der Netto-Long-Positionierung weiteren Aufwärtsdruck auf die Rohölpreise ausüben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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