Rohöl: Nachfragesorgen bleiben das beherrschende Thema
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1. Nach der kräftigen Aufstockung der US-Rohöllagerbestände in der Woche zuvor, wurde mit den heutigen Zahlen für die vergangene Woche ein Rückgang der US-Rohölvorräte um 1,6 Mio. Barrels gemeldet (Bloomberg-Median: -0,7 Mio. Barrels). Positiv überraschte hingegen der erneut kräftige Aufbau bei den Benzinlagerbeständen um 2,8 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 0,2 Mio. Barrels). Hier ist nach wie vor die schwache Benzinnachfrage als Hauptgrund zu nennen. Die Heizöl- und Dieselvorräte wurden mit 2,4 Mio. Barrels ebenfalls merklich aufgestockt (Bloomberg-Median: 2,5 Mio. Barrels). Die Auslastung der USRohölraffinerien ist angesichts der nur schwachen Nachfrage nach Ölprodukten weiterhin niedrig und sank in der vergangenen Woche sogar um 2,4 Prozentpunkte kräftig. Die Ausfälle aufgrund von Hurrikan „Dolly“ im Golf von Mexiko dürften in dieser Zahl noch nicht enthalten sein, sodass für die nächste Datenveröffentlichung ein weiterer Rückgang zu erwarten ist.
2. Die Rede von Fed-Chairman Ben Bernanke vor dem US-Senat am Dienstag vergangener Woche war der Auslöser für die seitdem anhaltende Abwärtstendenz beim Ölpreis. Die Märkte befürchten nun eine deutliche Abschwächung der globalen Rohölnachfrage, nachdem Bernanke den schwachen wirtschaftlichen Ausblick der Fed für die US-Konjunktur betont hatte. Seitdem verbilligte sich Rohöl von 145 US-Dollar pro Barrel auf 126 US-Dollar, also um 13 %. An dieser Abwärtsbewegung vermochte auch der zweite Hurrikan der Saison im Golf von Mexiko namens „Dolly“ nichts zu ändern. „Dolly“ hat zwar nur Stärke 1 auf der Hurrikanskala, verursachte aber vor allem aufgrund von Evakuierungs- und Vorsichtsmaßnahmen einen vorübergehenden Ausfall der Öl- und Gasförderanlagen der Golfregion in der Größenordnung von 5 %. Wenngleich nicht auszuschließen ist, dass die derzeitige Abwärtstendenz des Ölpreises bereits eine Trendwende darstellt, gehen wir davon aus, dass es sich zunächst um eine temporäre Entspannung handelt und der Ölpreis in den nächsten Wochen überwiegend noch über 130 US-Dollar notieren wird.
3. Die Rohölspekulanten an der New York Mercantile Exchange wetten weiterhin mehrheitlich auf steigende Ölpreise. In der Woche bis einschließlich 15. Juli weiteten sie ihre Netto-Long-Positionen auf gut 22 Tausend Kontrakte aus. Dieses Niveau ist aber nach wie vor als gering einzuschätzen, und es lässt sich hieraus kein starker Preiseinfluss der nicht-kommerziellen Händler ablesen. Der Kern des Problems liegt, wie die aktuelle Diskussion um die US-Aufsichtsbehörde für den Warenterminhandel CFTC zeigt, in der unzureichenden Abgrenzung der nicht-kommerziellen Händler.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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