Kommentar
14:04 Uhr, 21.05.2010

Rohöl: Ist der Preisverfall gestoppt?

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Eigentlich nennt man so etwas eine Schnapszahl. Doch für das Rohöl der Nordseesorte Brent hat die 88,8 besondere Bedeutung. Schließlich war das der höchste Betrag, den ein Fass des schwarzen Goldes in Europa im bisherigen Jahresverlauf gekostet hat: 88,80 US-Dollar. Inzwischen liegt der Preis deutlich unter 80 USD; vergangenen Montag, 17. Mai, notierte der Wert zu Handelsschluss sogar bei 75,50. Damit ist das Preisniveau derzeit näher am 2010er-Tief von Anfang Februar als am jüngsten Hoch von Anfang Mai.

Rund 15 Prozent Minus in gut zwei Wochen – der Ölpreis hat einen massiven Kursrutsch hinter sich. Hauptauslöser für diesen Preisverfall ist nach Auffassung zahlreicher Analysten der derzeit schwache Euro. Er fiel im selben Zeitraum von 1,32 USD auf unter 1,24 USD und dadurch sank entsprechend auch die Kaufkraft für Rohöl. Dieser Effekt wirke sich nach Meinung der Marktbeobachter auf die Nachfrage aus dem Euroraum sowie auf die Rohöllagerbestände negativ aus, der Preis fiel.

Chinas Öl-Importe erneut gestiegen

Doch kaum haben die Anleger auch beim gesunkenen Ölpreis die Euroschwäche und deshalb letztlich auch die Schuldenkrise um Griechenland als Auslöser ausgemacht, könnte ein neuer Faktor den künftigen Preisverlauf beeinflussen. Der Rohstoff-Nachfrage-Riese China hat Medienberichten zufolge im April 31 Prozent mehr Öl importiert als im Vorjahresmonat. Damit sei die Nachfrage aus China seit April 2009 in 13 aufeinander folgenden Monaten gestiegen. Mitte Mai 2009 notierte das Fass Brent-Öl noch knapp unter 50 US-Dollar. Mitte Mai 2008 dagegen kostete der Rohstoff mehr als 127 USD, Mitte Mai 2007 lag der Preis bei rund 68 USD, ein Jahr zuvor bei über 67 USD und Mitte Mai 2005 bei über 49 USD.

Allen Turbulenzen am Devisenmarkt zum Trotz, könnte schließlich eine steigende Nachfrage dem Ölpreis wieder Auftrieb geben. Wer von diesem Szenario ausgeht, könnte den aktuellen Rücksetzer zum Einstieg nutzen. Andererseits hat sich in den vergangenen Wochen ebenso deutlich gezeigt, dass das EUR/USD-Verhältnis den Ölpreis stark beeinflussen kann.

Anlagemöglichkeiten mit Derivaten

Für risikobereitere Anleger, die einen steigenden Rohölpreis erwarten, könnte der Wave XXL Call DB63ZK bezogen auf den Brent Crude Oil Future vom X-Markets-Team der Deutschen Bank interessant sein. Da der Schein über einen Hebel von aktuell über drei verfügt, steigt oder fällt der Wert derzeit mehr als dreimal so schnell wie der Basiswert. Falls dessen Kurs den Stopp-Loss bei 53,55 US-Dollar berührt oder unterschreitet, wird der Schein ausgestoppt und zum Restwert ausbezahlt.

Risikobereitere Anleger, die einen sinkenden Ölpreis erwarten, könnten sich dagegen für den Wave XXL Put DB50TS bezogen auf den Brent Crude Oil Future interessieren. Das Derivat legt im Wert zu, wenn der Kurs des Basiswerts fällt und ist mit einem Hebel von derzeit etwa zwei ausgestattet. Daher steigt oder fällt der Put aktuell auch etwa doppelt so stark, wie der entsprechende Rohstoffpreis. Sofern der Basiswert den Stopp-Loss bei 103,40 US-Dollar berührt oder überschreitet, wird der Schein ausgestoppt und der Restwert dem Anleger überwiesen.

Anleger sollten jedoch beachten, dass beide Derivate nicht währungsgeschützt sind.

Autor: Nicolai Tietze; Stand: 20. Mai 2010

Die in diesem Dokument enthaltenen Angaben stellen keine Anlageberatung dar. Die Wertentwicklung der Vergangenheit ist kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen. Der maßgebliche Prospekt für die genannten Wertpapiere kann unter www.xmarkets.de heruntergeladen oder bei der Deutsche Bank AG, CIB, GME X-markets, Große Gallusstraße 10-14, 60311 Frankfurt, kostenfrei angefordert werden.

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