Kommentar
09:02 Uhr, 14.10.2015

Rohöl: Ist das die Wende?

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Einige Marktteilnehmer hatten dauerhaft niedrige Ölpreise vorhergesagt. Zuletzt zeigte sich jedoch, dass der Abgesang auf die Ölnotierungen zu früh gekommen sein könnte.

Lange Zeit sah es für die Ölpreis-Bullen düster aus. Statt einer Bodenbildung, hatten einige Marktexperten sogar einen weiteren Rückgang der Notierungen vorhergesagt. Zuletzt schien sich jedoch eine Wende abzuzeichnen. Die US-Sorte Brent konnte erstmals wieder seit Juli die Marke von 50 US-Dollar pro Fass überspringen. Auch für die Nordseesorte Brent ging es steil nach oben. Nach ihrem letztjährigen Einbruch haben die Ölpreise mehrere fehlgeschlagene Erholungsversuche unternommen. Dieses Mal könnte es gelingen.

Für den Ölpreisverfall seit Sommer 2014 waren unter anderem die hohe Produktion, insbesondere in der US-Fracking-Industrie, und die relativ schwache weltweite Nachfrage verantwortlich. Diese konnte nicht ganz mit dem Angebot mithalten, so dass ein Überangebot entstand. Jetzt aber verdichten sich die Anzeichen, dass die weltweite Nachfrage steigen könnte, während zur gleichen Zeit ein Produktionsrückgang abzusehen ist. Darüber hinaus fiel der am 2. Oktober veröffentlichte September-Arbeitsmarktbericht der US-Regierung enttäuschend aus. Eine Abschwächung der Erholung am US-Arbeitsmarkt könnte die US-Notenbank Fed dazu bewegen, den Leitzins doch nicht in diesem Jahr anzusehen. Dies hätte aller Voraussicht nach eine Abwertung der US-Währung zur Folge. Und ein schwächerer US-Dollar begünstigt im Regelfall die Rohstoffpreise.

Die boomende US-Ölproduktion war im vergangenen Jahr ein wichtiger Grund, warum die Ölpreise in den Keller rutschten. Mit den gesunkenen Notierungen gingen auch die Gewinne der Unternehmen in der US-Ölindustrie stark zurück. Die Folge waren Kosteneinsparungen und eine geringere Zahl an neuen Bohrungen. Allerdings blieb die Gesamtproduktion weiter auf hohem Niveau. Nun könnte es jedoch auch damit vorbei sein. Laut Angaben des Ölfeld-Serviceunternehmens Baker Hughes vom 9. Oktober fiel die Zahl der in den USA aktiven Bohrtürme auf 605 und damit den niedrigsten Stand seit Juli 2010. Vor fast genau einem Jahr hatte die Zahl der Bohrtürme noch ihren Rekordstand bei 1.609 erreicht. Außerdem hat die US-Energieagentur EIA in ihrem „Short Term Energy Outlook“ vom 6. Oktober bestätigt, dass die Ölproduktion in den USA im September im Vormonatsvergleich um 120.000 Barrel pro Tag zurückgegangen sei. Zudem sagt man voraus, dass die Produktion von durchschnittlich 9,2 Millionen Barrel pro Tag in 2015 auf 8,9 Millionen Barrel in 2016 sinken sollte. Gleichzeitig wird eine höhere Nachfrage in Aussicht gestellt.

In den vergangenen Wochen hatten sich die Anzeichen für eine Ölpreiseerholung verdichtet. Allerdings könnten sich zum Beispiel die erwarteten positiven Nachfrageeffekte in Luft auflösen, wenn die Dynamik des chinesischen Wirtschaftswachstums deutlicher als zuletzt zurückgehen sollte. Zudem würde eine baldige Leitzinserhöhung der Fed die Ölnotierungen aller Voraussicht nach kurzfristig unter Druck bringen.

Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei der Ölsorte Brent erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN DT4BRT) mit dem Hebel (Faktor) von 4 auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher Short orientiert ist und auf fallende Ölpreise bei der Sorte Brent setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN DT4BST) mit dem Hebel (Faktor) 4 die Gelegenheit dazu.

Stand: 14.10.2015

© Deutsche Bank AG 2015

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