Rohöl: Hurrikansaison 2007 überdurchschnittlich aktiv?
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1. Die US-Rohöllagerbestände wurden in der vergangenen Woche um 2,0 Mio. Barrels, und somit kräftiger als erwartet, aufgebaut (Bloomberg-Median: 0,6 Mio. Barrels). Die Rohölvorräte sind als reichlich zu bezeichnen und übertreffen nunmehr das Niveau vom Vorjahr. Die Benzinlagerbestände setzten ihren Aufwärtstrend mit einer Aufstockung um 1,4 Mio. Barrels ebenfalls fort (Bloomberg-Median: 1,2 Mio. Barrels). Dennoch sind die Benzinlager im historischen Vergleich immer noch relativ schwach gefüllt. Der kräftige Aufbau der Auslastung der Raffineriekapazitäten um 1,6 Prozentpunkte auf 91,1 % gibt Hoffnung, dass sich die Aufstockung der Benzinvorräte in den kommenden Wochen beschleunigen könnte. Dies wäre notwendig, womöglich aber nicht ausreichend, um erneute starke Preisanstiege bei den USBenzinpreisen zu vermeiden. Schließlich verzeichneten die Heizöl- und Diesellagerbestände ein Plus von 0,5 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: 1,3 Mio. Barrels).
2. Der Rohölpreis steigt weiter an. Am Montag überschritt der Preis für WTI zwischenzeitlich die 67 US-Dollar- Marke, Brent notiert längst über 70 US-Dollar. Obwohl die Lagerbestände in der Hauptlieferregion von WTI, Cushing, zuletzt ein 8-Wochentief erreicht hatten, bleibt der Preisabschlag für WTI gegenüber Brent erhalten. Engpässe bei den Liefer- und Transportkapazitäten in dieser Region und die daraus resultierende Veräußerung von WTI mit einem merklichen Preisabschlag sind einer der Hauptgründe für die derzeitige unübliche Preisdifferenz zwischen WTI und Brent. Wir rechnen aber damit, dass in den kommenden Wochen der WTI-Preis den Anschluss an die Brentnotierung schafft. Derweil beginnt an kommenden Montag (Memorial Day) die Driving Season in den USA. Der amerikanische Automobilclub AAA erwartet, dass sich fast 40 Mio. Amerikaner am langen Wochenende auf die Highways begeben werden. Dies könnte ein erneutes Allzeithoch für die US-Benzinpreise bedeuten, die auch in der vergangenen Woche mit einem durchschnittlichen Preis von nunmehr 321 US-Cents pro Gallone erneut so hoch lagen wie nie zuvor.
3. Gestern veröffentliche das amerikanische Klimaforschungsinstitut NOAA seine Prognose für die Hurrikansaison 2007 im Golf von Mexiko. Darin wird mit einer Wahrscheinlichkeit von 75 % von einer überdurchschnittlich aktiven Saison mit 7-10 Hurrikans ausgegangen. Als Durchschnitt werden 6 Hurrikans pro Saison angenommen. Die Wahrscheinlichkeit für eine unterdurchschnittliche Aktivität liegt lediglich bei 5 %, für eine normal starke Aktivität bei 20 %. Diese Prognose gibt Anlass anzunehmen, dass dieses Jahr ab Juli erneut ein merklicher Preisaufschlag als Hurrikanrisikoprämie in den Ölmarkt eingepreist werden dürfte, so wie das bereits in den vergangenen Jahren der Fall gewesen ist.
4. Die Spekulanten an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) wetteten bis zuletzt mit einer immer kleiner werdenden Mehrheit auf steigende Ölnotierungen. In der vergangenen Woche übertraf die Anzahl der auf steigende Ölpreise wettenden Kontrakte die Anzahl derer, die auf fallende Notierungen wetten, um nur noch 44,5 Tausend. Dabei haben sich die Risiken am Rohölmarkt nicht nennenswert verringert. Die neue Hurrikanprognose der NOAA für die 2007er Saison könnte in der laufenden Woche die nicht-kommerziellen Händler durchaus dazu bewegen, mit einer stärker ausgeprägten Mehrheit auf steigende Ölpreise zu spekulieren.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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