Rohöl: Hoffnungsvoller Auftakt für die Aufbauphase der US-Öllager
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1. Die US-Rohöl- und Produktlager entwickeln sich derzeit gemäß ihren saisonüblichen Mustern. Hierbei wurden sowohl die Öl- als auch die Benzinvorräte mit jeweils 3,6 Mio. Barrels leicht stärker aufgestockt als erwartet (Bloomberg-Median für Rohöl: 2,0 Mio., für Benzin: 1,9 Mio. Barrels). Die Lageraufbauphase dürfte in den kommenden Wochen (bei Benzin) und Monaten (bei Rohöl) anhalten. Da wir aber vor allem bei Rohöl von einem tiefen Niveau aus starten, sind überdurchschnittliche Aufbaumengen notwendig, um von dieser Seite eine Entlastung für den Ölpreis zu bringen. Die bisher moderaten USNachfragedaten lassen dies aus jetziger Sicht durchaus realistisch erscheinen. Schließlich wurden die Heizölund Diesellager in etwa erwartungsgemäß mit 1,5 Mio. Barrels abgebaut (Bloomberg-Median: -2,1 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der Ölraffinieren sank hingegen mit 1,5 Prozentpunkten stärker als erwartet auf 85,0 %.
2. Seit unserer letzten wöchentlichen Veröffentlichung zeigte der Ölpreis für die Sorte WTI eine leichte Aufwärtstendenz von 88 bis auf gut 92 US-Dollar pro Barrel. Überraschend gute Konjunkturzahlen vor allem aus den USA trugen in den vergangenen Tagen zu einer leichten Beruhigung der Marktstimmung bei. Die enttäuschenden US-BIP-Zahlen von heute Nachmittag vermochten indes keine große Bewegung beim Rohölpreis auszulösen. Zudem stützten in den letzten Tagen Produktionsunterbrechungen aufgrund von Frost und Kälte bei kanadischen Ölsandfeldern den Rohölpreis. Dass der momentane Kälteeinbruch in China Auswirkungen auf den Ölmarkt haben wird, scheint derzeit eher unwahrscheinlich. Vor diesem Hintergrund rechnen wir mit keiner Veränderung der Förderquoten beim nächsten außerordentlichen OPECTreffen am 1. Februar in Wien.
3. Wie erwartet waren die Spekulanten in der vergangenen Woche merklich weniger optimistisch bezüglich weiterer Rohölpreisanstiege als noch die Woche zuvor. Sie reduzierten die Anzahl der Netto- Long-Positionen in der Woche bis einschließlich 22. Januar um mehr als die Hälfte auf nunmehr 37 Tausend Kontrakte. Im selben Zeitraum sank der Ölpreis um gut 3 % auf 90,4 US-Dollar pro Barrel. Seitdem hat sich der Ölpreis im Bereich von 90 US-Dollar eingependelt, sodass aller Voraussicht nach die Spekulanten in der laufenden Woche ihre Netto-Long-Positionen nicht nennenswert weiter abbauen. Alles in allem verbleibt aber ein preisstützender Effekt seitens der Spekulation für den Rohölpreis.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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