Rohöl: Entspannung trügt
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1. Im Gegensatz zur letzten Woche brachten die heutigen Lagerdaten keine echten Überraschungen. Die US-Rohöllagerbestände wurden um 1,2 Mio. Barrels aufgestockt (Bloomberg-Median: 2,0 Mio. Barrels). Die Benzinvorräte verzeichneten einen saisonüblichen Rückgang um 2,5 Mio. Barrels. Auch dies entsprach annähernd den Erwartungen der Analysten (Bloomberg-Median: -2,4 Mio. Barrels). Die Kapazitätsauslastung der US-Rohölraffinerien sank im Einklang des seit einigen Wochen anhaltenden negativen Trends um 0,15 Prozentpunkte auf 85,6 Prozent und liegt somit weiterhin auf einem niedrigen Niveau. Der Abbau der Heizöl- und Diesellagerbestände um 2,7 Mio. Barrels ist schließlich ebenfalls üblich für die Jahreszeit (Bloomberg-Median: -2,0 Mio. Barrels).
2. Nach längerem Verharren des Ölpreises über der 60-US-Dollar-Marke rutschte er in den vergangenen Tagen erneut darunter. Mildere Temperaturen in den USA und die Erwartung gleichbleibender Fördermengen der OPEC-Länder nach ihrem nächsten außerordentlichen Treffen am morgigen Donnerstag waren wohl der Nährboden für den Ölpreisrückgang. Derzeit scheinen die Märkte zwar eine leichte Entspannung am Rohölmarkt einzupreisen, wir hingegen sehen mittelfristig unverändert Verengungstendenzen. Die anhaltend kräftige Nachfrage vor allem aus den USA und China sowie die nach und nach umgesetzten Produktionskürzungen der OPEC-Länder bei nur moderater Entwicklung der nicht-OPEC Förderquoten deuten darauf hin, dass von der fundamentalen Seite her merklicher Preisaufwärtsdruck in der Pipeline steckt.
3. Die jüngsten Aktienmarktturbulenzen haben offensichtlich dazu geführt, dass in der vergangenen Woche eine ausgeprägtere Mehrheit der Spekulanten auf steigende Ölnotierungen an der New York Mercantile Exchange (NYMEX) wettete. Eine Erklärung für den Ausbau der Netto-Long-Positionierung könnte die Erwartung der nicht-kommerziellen Händler sein, dass die Aktienmarktturbulenzen die Fantasien für Rohstoffanlagen beflügelt haben, nicht zuletzt wegen der relativ schwachen Korrelation zwischen der Aktienmarkt- und der Rohstoffmarktentwicklung.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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