Rohöl: Endlich wieder positive Überraschung
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1. Endlich eine positive Überraschung bei den Lagerdaten: Die US-Rohöllagerbestände sind in der vergangenen Woche um 1,8 Mio. Barrels aufgestockt worden, wobei die Mehrzahl der Analysten mit einem Rückgang gerechnet hatte (Bloomberg-Median: -2,1 Mio. Barrels). Hierzu hat beigetragen, dass die US-Ölnachfrage um 1,8 % zurückging, zugleich wurde 6 % mehr Rohöl importiert als noch die Woche zuvor. Auch die Benzinvorräte verzeichneten ein Plus von 0,5 Mio. Barrels und fielen somit besser aus als erwartet (Bloomberg-Median: -0,3 Mio. Barrels). Die Wirbelstürme im Golf von Mexiko sorgten aber erneut für ein Sinken der Kapazitätsauslastung der Ölraffinerien um 2,6 Prozentpunkte auf 86,9 %. Die Heizöl- und Diesellagerbestände konnten dennoch um 1,5 Mio. Barrels aufgestockt werden (Bloomberg-Median: 1,0 Mio. Barrels).
2. Es gibt zwar noch kaum Anzeichen für die von uns erwartete Abwärtskorrektur des Ölpreises, doch der starke Aufwärtstrend scheint zumindest erst einmal gestoppt. Gestern schloss die Notierung für WTI zum ersten Mal seit dem 14. September wieder unter der 80 US-Dollar-Marke. Die Erwartung fallender Lagerbestände brachte im heutigen Tagesverlauf den Ölpreis zunächst erneut über 80 US-Dollar, doch die positive Überraschung bei den Lagerdaten drückte dann die Notierungen nach unten. Der Ton bei der Debatte um den Atomkonflikt mit dem Iran bei der Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York hat sich wieder einmal verschärft und deutet auf eine Zuspitzung des Konflikts hin. Doch eine Reaktion des Ölpreises, also eine weitere Risikoeinpreisung, ist ohne militärische Handlungen zunächst nicht zu erwarten, da der Konflikt die Märkte bereits seit einiger Zeit begleitet und entsprechende Risikoprämien im derzeitigen Ölpreis schon enthalten sind.
3. Wie aufgrund der Rohölpreisentwicklung in der Woche bis einschließlich 18. September zu erwarten war, weiteten die Ölspekulanten an der NYMEX ihre Netto-Long-Positionen aus. Allerdings ist der Aufbau der Netto-Long-Positionierung um knapp 10 Tausend Kontakte auf gut 54 Tausend im Vergleich zum starken Ölpreisanstieg im selben Zeitraum überraschend moderat ausgefallen. Unverändert ist der Einfluss von Spekulation auf den Rohölpreis als mäßig anzusehen. Zugleich können die fundamentalen Daten, also das Verhältnis vom weltweiten Angebot zur Nachfrage, Niveaus von 80 US-Dollar pro Barrel nicht rechtfertigen. Daher erscheint eine Abwärtskorrektur des Rohölpreises in den nächsten Wochen als wahrscheinlich.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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