Rohöl: Deutlicher Abbau der Benzinlager
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1. In der vergangenen Woche setzte sich der saisonübliche Abbau der US-Lagerbestände für Rohöl und Benzin fort. Die Vorräte an Rohöl wurden in etwa wie erwartet um 1,1 Mio. Barrels abgebaut (Bloomberg-Median: -1,0 Mio. Barrels). Deutlicher als prognostiziert ist jedoch der Rückgang der Benzinlagerbestände ausgefallen. Die Vorräte schrumpften um 3,2 Mio. Barrels (Bloomberg-Median: -1,0 Mio. Barrels). Dies ist zwar durchaus nicht ungewöhnlich für Anfang August, verstärkt aber die Knappheitsängste zusätzlich. Die Kapazitätsauslastung der US-Raffinerien stieg um 0,8 Prozentpunkte und liegt mit 91,6 % weiterhin unterhalb des für diese Jahreszeit üblichen Niveaus. Lediglich in den Jahren 2002 und 2003 gab es Anfang August ähnlich niedrige Werte bei der Kapazitätsauslastung wie jetzt. Überraschend fand auch bei Heizöl und Diesel ein Lagerabbau um 0,1 Mio. Barrels statt (Bloomberg-Median: +0,7 Mio. Barrels).
2. Am Montag dieser Woche meldete BP die schnellstmögliche Stilllegung eines Ölfelds in Alaska für unbestimmte Zeit aufgrund maroder Ölleitungen. Dies betrifft 8 % der US-Ölproduktion. Bis gestern war die Produktion schon auf die Hälfte zurückgefahren. Zumindest etwas Erleichterung brachte die gestrige Ankündigung von Robert Malone, US-Chef von BP, dass möglicherweise die andere Hälfte der Produktion aufrecht erhalten werden könne. Zwar sollte ein befristeter Ausfall dieser Größenordnung ohne große Probleme kompensiert werden können, da die Rohöllager derzeit gut gefüllt sind. Doch die aktuelle Häufung schlechter Nachrichten hält die Nervosität am Ölmarkt hoch. Der aktualisierte Bericht des US National Oceanic Atmospheric Administration (NOAA) vom 8. August zur Hurrikansaison 2006, der positiver ausfiel als der erste Bericht im Mai, dürfte wohl nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Nach neuesten Erkenntnissen rechnet man zwar weiterhin zu 75 % mit einer überdurchschnittlich aktiven Saison, die Anzahl der erwarteten starken Hurrikane wurde jedoch nach unten korrigiert.
3. An der New York Mercantile Exchange wurde in der vergangenen Woche die Netto-Long-Positionierung weiter ausgebaut. Dies könnte sich seither im Zuge der schlechten Nachrichten aus Alaska noch verstärkt haben. Weiterhin gilt, dass zwar der Rohölpreis durch Spekulation nach oben getrieben ist, man angesichts der bestehenden Risiken aber nicht damit rechnen kann, dass dies sich auf kurze Sicht ändern wird.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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