Rohöl: Bodensuche läuft
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Zunächst war es die Einigung im Atomstreit mit dem Iran, die im bisherigen Jahresverlauf einen Erholungsversuch bei den Ölpreisen zunichtemachte. Mit einer solchen Einigung ist auch die Aufhebung von Sanktionen verbunden. Iranisches Öl hat wiederum das Potenzial das bereits vorherrschende Überangebot auf den Weltmärkten zu erhöhen. Darüber hinaus galt es lange Zeit als ausgemacht, dass die US-Notenbank Fed noch in diesem Jahr die Leitzinsen anheben würde. Das hätte aller Voraussicht nach zur Folge, dass der US-Dollar stärker wird und sich die Beschaffung der in der US-Währung gehandelten Rohstoffe dementsprechend verteuert. Zuletzt galt der Anlegerfokus jedoch ganz besonders China.
Die Sorgen vor einem sich immer weiter abschwächenden Wachstum der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt haben sowohl die Börsen als auch die Rohstoffmärkte ordentlich durcheinandergewirbelt. Neben den Turbulenzen am chinesischen Aktienmarkt selbst und der Yuan-Abwertung der Zentralbank waren es einige sich eintrübende Konjunkturindikatoren, die die Sorgen vor einer so genannten harten Landung für die chinesische Wirtschaft befeuerten. Am 21. August hatte zum Beispiel das Forschungsinstitut Markit mitgeteilt, dass der Einkaufsmanagerindex für die chinesische Industrie im August gegenüber dem Vormonat um 0,7 Punkte auf 47,1 Zähler und damit auf den niedrigsten Wert seit sechseinhalb Jahren gefallen sei.
Während sich die Wachstumssorgen auf der Nachfrageseite bemerkbar machten, sah es auf der Angebotsseite zuletzt ebenfalls nicht so aus, als sollten die Ölpreise bald beflügelt werden. Schließlich bleibt die US-Ölproduktion hoch, obwohl insbesondere die hochverschuldete Fracking-Industrie hohe Ölnotierungen benötigt. Allerdings konnten die Unternehmen zuletzt mit Einsparungen oder der Konzentration auf besonders ergiebige Ölquellen sinkenden Ölpreisen und schrumpfenden Gewinnen entgegenwirken. Gleichzeitig gibt auch die Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) im Kampf um Marktanteile nicht auf:
An sich liegt das selbstauferlegte Fördermaximum bei 30 Millionen Barrel pro Tag. Weder im November vergangenen Jahres noch bei der letzten OPEC-Zusammenkunft im Juni wollte man dieses Maximum senken, um die Preise zu stützen. Mehr noch. Die 12 Mitglieder halten sich nicht einmal an diese Quote. Wie in dem am 11. August veröffentlichten jüngsten Monatsbericht zu lesen war, lag die durchschnittliche Produktion im Monat Juli bei 31,51 Millionen Barrel am Tag.
Das weltweite Überangebot an Öl spricht nicht gerade dafür, dass die Ölnotierungen bald ein Comeback erleben sollten. Allerdings zeigte sich zuletzt in Europa und in den USA ein robuster wirtschaftlicher Aufschwung, während selbst die chinesische Wirtschaft trotz aller Negativschlagzeilen immer noch in beeindruckender Weise wächst. Daher sollte die Nachfrage nach dem schwarzen Gold immer noch sehr gesund ausfallen. Darüber hinaus könnte die Fed die US-Zinswende angesichts der Marktunsicherheiten verschieben und so den Ölpreisen kurzfristig doch auf die Beine helfen.
Spekulative Anleger, die steigende Notierungen bei der Ölsorte Brent erwarten, könnten mit einem Faktor-Long-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN DT4BRT) mit dem Hebel (Faktor) von 4 auf ein solches Szenario setzen. Wer aber als spekulativer Anleger eher Short orientiert ist und auf fallende Ölpreise bei der Sorte Brent setzen möchte, erhält mit einem Faktor-Short-Zertifikat der Deutschen Bank (WKN DT4BST) mit dem Hebel (Faktor) 4 die Gelegenheit dazu.
Stand: 25.08.2015
© Deutsche Bank AG 2015
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