Kommentar
14:34 Uhr, 28.02.2005

Robuste Indizes

Börsianer erwarten die neue Aktienwoche mit Spannung. Im Blickpunkt stehen neben wichtigen Konjunkturdaten wie die US-Arbeitsmarktzahlen auch Unternehmensberichte. Darüber hinaus darf der Ölpreis nicht außer Acht gelassen werden. Denn obwohl sich die Märkte in der vergangenen Woche trotz eines deutlichen Preisanstiegs stabil hielten, wäre eine weitere Erhöhung für das Erreichen neuer Höchststände der Indizes nicht förderlich. Allgemein gehen die Marktteilnehmer davon aus, dass der saisonbedingte Kälteeinbruch auf der Nordhalbkugel bald ein Ende findet, was zu einer Entspannung am Ölmarkt führen würde. „Diese Tendenz könnte ein Impulsgeber für die Aktienmärkte sein“, sagt ADIG-Fondsmanager Klaus Breil. „Die Indizes sind derzeit recht robust“, erklärt er. „Da sie schlechte Nachrichten nach wie vor ohne größere Rückschläge wegstecken, gehen wir in der laufenden Woche eher von einer leichten Aufwärtsbewegung aus.“ Aufgrund des positiv erwarteten Arbeitsmarktberichtes am Freitag könnte der Bund-Future einen leichten Renditeanstieg verzeichnen. Die Tendenz ist jedoch stark von den Konjunkturdaten abhängig. Sollten diese wider Erwarten schlecht ausfallen, so sehen wir erneut Potenzial in Richtung von 120 Zählern.

In der laufenden Woche erreichen die Kapitalmärkte wichtige Konjunkturdaten. In den USA beginnt die Woche mit dem Chicago Einkaufsmanagerindex für den Monat Februar. Am Dienstag richten sich die Augen der Investoren auf den ISM-Index für das verarbeitende Gewerbe. Analysten sehen im Konsens einen leichten Anstieg auf 57 Zähler. Am Donnerstag folgt der ISM für die Dienstleistungsbranche. Die größte Beachtung wird allerdings der Arbeitsmarktbericht am Freitag finden. Marktteilnehmer rechnen aufgrund der positiven Frühindikatoren mit einer Belebung des Arbeitsmarktes. Nachdem zuletzt 146.000 Stellen neu geschaffen worden sind, gehen Volkswirte nun von einem Anstieg in Höhe von 225.000 Arbeitsplätzen aus. In Europa werden wichtige Makrodaten bekannt gegeben. Am Montag erreichen den Markt neueste Daten bezüglich des Unternehmens- und Konsumentenvertrauens sowie der Konsumentenpreise. Am Dienstag folgen die Einkaufsmanagerindizes für Europa und Deutschland. Im weiteren Wochenverlauf werden die Arbeitslosenquote, die Einzelhandelsumsätze und die Auftragseingänge für Deutschland veröffentlicht. In Japan erhalten die Marktteilnehmer zu Anfang der Woche Informationen über die Industrieproduktion. Am Dienstag wird die Arbeitslosenquote veröffentlicht.

Auf Unternehmensseite stehen aus deutscher Sicht am Montag die Postbank sowie Linde im Fokus. Das europäische Parkett erweitert die Quartalsberichte zu Wochenbeginn um HSBC, Fiat und die spanische Telefónica. Tags darauf eröffnet die Deutsche Post den Analysten Einblicke in die Bücher. Die operativen Fortschritte des vergangenen Jahres dürften sich in dem Ergebnis von Bayer am Mittwoch widerspiegeln, was zu einer höheren Dividende führen dürfte. Der zweite ehemalige Staatsbetrieb, auf den sich die Augen am Donnerstag dieser Woche richten werden, ist die Deutsche Telekom. Besondere Beachtung wird hierbei der Wachstumstreiber T-Mobile finden. Ferner berichten Sanofi-Aventis und die britische Bank Lloyds TSB ihre Quartalsergebnisse.

Quelle: Adig

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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