Analyse
14:42 Uhr, 13.02.2025

ROBINHOOD – Top Pick 2025 schlägt ein. Sind die Zahlen so gut?

Robinhood, mein Top Pick 2025, legt nochmal einen drauf und überzeugt auf breiter Front. Das sind die Highlights.

Erwähnte Instrumente

  • Robinhood Markets
    ISIN: US7707001027Kopiert
    Kursstand: 55,910 $ (Nasdaq) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Robinhood Markets - WKN: A3CVQC - ISIN: US7707001027 - Kurs: 55,910 $ (Nasdaq)

Finanzergebnisse Q4 2024

Robinhood hat mit den Q4-Zahlen ein starkes Ausrufezeichen gesetzt und sämtliche Erwartungen der Analysten übertroffen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahr um 115 % auf 1,01 Milliarden US-Dollar und lag damit über der Prognose von 920,41 Millionen US-Dollar. Der Gewinn pro Aktie (EPS) erreichte 1,01 US-Dollar, mehr als das Doppelte der Analystenschätzung von 0,43 US-Dollar. Auch das bereinigte EBITDA schoss um über 300 % auf 613 Millionen US-Dollar in die Höhe und übertraf die erwarteten 444,23 Millionen US-Dollar deutlich. Die massive Steigerung zeigt nicht nur eine enorme operative Hebelwirkung, sondern auch eine konsequente Monetarisierung der bestehenden Nutzerbasis.

Der Wachstumstreiber Nummer 1 war erneut das Kryptogeschäft, das mit einem Umsatzanstieg von über 700 % auf 358 Millionen US-Dollar das stärkste Segment war. Auch der Optionshandel verzeichnete ein Umsatzwachstum von 83 % auf 222 Millionen US-Dollar, während das klassische Aktien-Trading um 144 % auf 61 Millionen US-Dollar zulegen konnte. Insgesamt erzielte Robinhood 672 Millionen US-Dollar aus transaktionsbasierten Umsätzen, ein Plus von 200 % im Vergleich zum Vorjahr. Auch das Zinsgeschäft wuchs solide um 25 % auf 296 Millionen US-Dollar, was von einer steigenden Anzahl an Einlagen und höheren Zinserträgen profitierte.

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Robinhood IR

Die Nettoeinlagen erreichten mit 16,1 Milliarden US-Dollar einen Rekordwert, was einer jährlichen Wachstumsrate von 42 % entspricht. Die Anzahl der finanzierten Konten wuchs um 8 % auf 25,2 Millionen, während die durchschnittlichen Einnahmen pro Nutzer (ARPU) um 102 % auf 164 US-Dollar anstiegen. Gold-Abonnenten, die kostenpflichtige Premium-Dienste nutzen, stiegen um 86 % auf 2,6 Millionen. Das Kreditkartengeschäft bietet eine attraktive Mischung aus wiederkehrenden Einnahmen und hohem Cross-Selling-Potenzial – besonders in Kombination mit dem Premium-Abonnementmodell.

Meine These, dass Robinhood nicht mehr nur als Retail-Trading-Plattform wahrgenommen werden sollte, sondern zunehmend als integrierter Finanzdienstleister mit mehreren starken Umsatzsäulen, zeichnet sich immer mehr ab.

Die Akquisitionen von Bitstamp, einer der ältesten und etabliertesten Krypto-Börsen, sowie TradePMR, einer Plattform für registrierte Investmentberater (RIA), zeigen, dass Robinhood zunehmend auch institutionelle und professionelle Kunden ansprechen will. Diese Deals sollen voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2025 abgeschlossen werden.

Ein weiterer Schlüsselbereich ist die Tokenisierung traditioneller Finanzwerte. Robinhood möchte als Schnittstelle zwischen DeFi (dezentralisierten Finanzmärkten) und klassischem Finanzwesen agieren. CEO Tenev betonte, dass das Unternehmen daran arbeitet, Equities, Private Investments und andere reale Assets auf Blockchain-Technologie zu bringen, um die Vorteile von Krypto-Handel mit traditionellen Finanzmärkten zu verbinden.

Auch, wenn das Kryptogeschäft boomt. Das 700-prozentige Wachstum bei den Krypto-Umsätzen ist beeindruckend, aber nicht nachhaltig. Sollte der Markt für digitale Assets in den kommenden Quartalen stagnieren oder gar einbrechen, könnte dies Robinhoods Umsatzwachstum dämpfen. Auch das Payment-for-Order-Flow-Modell bleibt ein potenzielles politisches Ziel, oder auch potenzielle strengere Krypto-Regulierungen könnten negativ einwirken. Auch die Marketingausgaben sollten beobachtet werden, da diese im Vergleich zum Vorjahr um 91 % stiegen, was zeigt, dass Robinhood aggressiv in Wachstum investiert. Allerdings kann man sich das bei den Zahlen auch leisten.

Rule of 40 pulverisiert

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Earnings Conference Call Highlights

Im Earnings Call standen vor allem drei zentrale Themen im Fokus: die Nachhaltigkeit des explosiven Krypto-Wachstums, die Expansion in neue Geschäftsfelder wie Kreditkarten und Wealth Management sowie die langfristige Wettbewerbsposition von Robinhood in einem sich wandelnden Brokerage-Markt.

Robinhood sieht großes Potenzial im Kryptohandel, auch über den aktuellen Boom hinaus. Die Übernahme von Bitstamp soll das Unternehmen stärker im institutionellen Markt verankern und den Übergang von einem reinen Retail-Broker zu einem umfassenden Anbieter für digitale Assets erleichtern. Neben dem Krypto-Trading setzt Robinhood auf den Ausbau von Staking-Diensten und neuen Finanzprodukten. Besonders das Ethereum-Staking in der EU und die Einführung neuer Krypto-Assets in den USA werden als Wachstumstreiber gesehen. CEO Vlad Tenev betonte jedoch, dass der Kryptomarkt zyklisch ist, weshalb Robinhood seine Strategie so ausrichtet, dass das Unternehmen auch in volatileren Marktphasen profitabel bleibt.

Ein weiteres großes Wachstumsfeld ist die Robinhood Gold-Kreditkarte. Seit ihrer Einführung hat sie bereits über 100.000 Nutzer, und das Unternehmen plant, diese Zahl in den kommenden Monaten zu verdoppeln. Die Kreditkarte soll langfristig ein zentraler Bestandteil der Kundenbindung werden, da sie tief in das Robinhood-Ökosystem integriert ist und Cashback sowie Vorteile beim Margin-Trading bietet. Die Expansion im Kreditkartengeschäft ist Teil einer umfassenderen Strategie, Robinhood als vollwertigen Finanzdienstleister zu etablieren, möglicherweise mit weiteren Bank-ähnlichen Produkten.

Mit der Übernahme von TradePMR wagt Robinhood nun den Einstieg ins Wealth Management. Dadurch kann das Unternehmen professionelle Vermögensverwalter als Kunden gewinnen und eine Brücke zwischen Retail- und institutionellen Anlegern schlagen. TradePMR bietet Robinhood die Möglichkeit, neue Gebühren- und Abo-Modelle zu etablieren und somit eine stabilere Einnahmequelle zu schaffen. Dies könnte Robinhood langfristig in eine ähnliche Position wie Charles Schwab oder Fidelity bringen, jedoch mit einem stärkeren Fokus auf Technologie.

Im Wettbewerbsumfeld hebt sich Robinhood vor allem durch seine technologiebasierte Plattform, niedrige Gebühren und eine junge Nutzerbasis von traditionellen Brokern ab. Besonders mit Robinhood Legend, einer neuen Desktop-Plattform für aktive Trader, will das Unternehmen stärker semi-professionelle Investoren ansprechen. Gleichzeitig wird die internationale Expansion in Großbritannien, Europa und Asien-Pazifik vorangetrieben, um sich von einem US-zentrierten Broker zu einem globalen Anbieter zu entwickeln.

Fazit

Robinhood hat in Q4 2024 gezeigt, dass es sich von einem volatilen, stark von Privatanlegern abhängigen Broker hin zu einer diversifizierten Finanzplattform mit mehreren starken Umsatzquellen entwickelt. Die Rekordzahlen sind beeindruckend, allerdings sollte man insbesondere beim Gewinn je Aktie beachten, dass ein erheblicher Teil des Gewinns durch Sondereffekte (Steuervorteil & regulatorische Rückstellung) beeinflusst wurde. Kurzfristig ist die Aktie mMn etwas heißt gelaufen. Langfristig bleibt das Unternehmen aber hochinteressant, insbesondere durch die Expansion in neue Finanzprodukte oder die internationale Skalierung.


Viel Erfolg wünscht Euch Valentin

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