Risikofaktoren: Zinsen und US-Dollar
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Nachdem die Finanzmärkte in der vergangenen Woche überwiegend von der Entspannung beim Ölpreis profitierten, sind die Aussichten für diese Woche nicht mehr ganz so günstig.
Während in Euroland nur wenige bedeutende Konjunkturdaten berichtet werden, gibt es aus den USA mehr Aufschluss zu den derzeit dominierenden Risikofaktoren: Zinsen und US-Dollar. Zum einen werden am Dienstag die „FOMC-Minutes“ (Protokoll über das Abstimmverhalten während der letzten Sitzung der FED am 22.3.) veröffentlicht. Zum anderen wird ebenfalls am Dienstag die Handelsbilanz für Februar bekannt gegeben. Es wird mit einem Minus von circa 59 Mrd. US-Dollar gerechnet. „Da die Ölpreise die Importseite stark belasten, besteht die Gefahr, dass das Defizit noch höher ausfällt“, so US-Experte Klaus Breil. „Dagegen dürften die Exporte, trotz günstiger Währungsrelation, nur eine wenig kompensierende Wirkung haben. Insgesamt wäre dann mit einem schwächeren US-Dollar und einer erneut zunehmenden Unsicherheit zu rechnen.“ Dagegen fallen die Einzelhandelsumsätze am Mittwoch sowie das Konsumentenvertrauen der Universität Michigan am Freitag in ihrer Bedeutung zurück. Beide Indikatoren werden wenig verändert jedoch mit einer leicht negativen Tendenz erwartet.
„An den Aktienmärkten ist nach der technischen Reaktion in der vergangenen Woche bestenfalls mit einer Verteidigung der hohen Niveaus zu rechnen“, meint Breil. „Da die Überraschungsfaktoren bei den Konjunkturindikatoren eher auf der negativen Seite zu befürchten sind, rechnen wir für diese Woche mit einer leichteren Tendenz. Insgesamt fehlt der Impuls, der die Märkte auf kurze Sicht aus der Seitwärtskonsolidierung nach oben ausbrechen lassen sollte – zudem wir auch keine nachhaltige Entspannung am Ölmarkt erwarten.“ Dieser wird zu sehr von spekulativen Kräften dominiert, die schnell die Seiten wechseln. Der Aufwärtsimpuls kann eigentlich nur von besser als erwarteten Unternehmensergebnissen ausgelöst werden. „In der vorigen Woche haben wir mit Alcoa bereits einen ersten positiven Vorgeschmack erhalten“, so Klaus Breil. „Diesen Freitag folgen mit General Electric sowie Citigroup zwei Trendsetter für die aktuelle Gewinnsaison in den USA. Richtig in Schwung kommt die Berichterstattung jedoch erst ab der übernächsten Woche.“ Im aktuellen fortgeschrittenen Gewinnzyklus werde bei allen Berichten darauf geachtet, inwiefern die hohen Inputkosten die Gewinne belastet haben und wie die weiteren Aussichten der Unternehmen ausfallen.
In Europa müssen die Anleger noch ein wenig länger auf die Gewinnberichte warten. In dieser Woche gibt es zunächst erst einmal Umsatzzahlen zweier Franzosen: Carrefour (Dienstag) und Danone (Donnerstag). Der Rentenmarkt in Euroland wird voraussichtlich die Kursgewinne der letzten Woche verteidigen können. Das Kursbarometer Bund-Future dürfte sich in einem Band von 119 bis 119,5 bewegen. Während die zu veröffentlichenden Daten aus Euroland voraussichtlich für wenig Bewegung an den Rentenmärkten sorgen werden, schätzen wir die Daten aus den USA eher kursbelastend ein. Vor allem das Protokoll der letzten FED-Sitzung dürfte Inflationsbefürchtungen – und damit verbunden – Erwartungen aggressiver weiterer Zinserhöhungsschritte durch die US-Notenbank Auftrieb geben und damit den Druck auch auf die Rentenkurse in Euroland ausüben.
Quelle: ADIG
Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 24,8 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.
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