Risikobereitschaft auf neutrales Maß gesenkt
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Angesichts des Makroumfeldes hat die Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments ihre Risikobereitschaft gesenkt. Die weltweite Situation mache nun „einen ganz anderen Eindruck“ als im März und April, als die Fondsgesellschaft sowohl die Qualität als auch die Quantität des Risikos in ihren vermögensverwaltenden Portfolios erhöht hatte. „Es scheint uns daher angebracht, die Risiken etwas zu verringern und wieder zu einer neutralen Allokation zurückzukehren“, schreibt Multi-Asset-Portfoliomanagerin Maya Bhandari in einem aktuellen Kommentar.
Columbia Threadneedle verweist darauf, dass die Aktienmärkte und die Kreditaufschläge ihre Verluste vom März inzwischen weitgehend wettgemacht hätten, wodurch die Bewertungen wieder gestiegen seien. Bhandari: „Die Erwartungen hinsichtlich der Belohnungen – oder der Anlageerträge – sind folglich niedriger als noch im März. Andererseits nimmt die Unsicherheit wieder zu – ausgelöst durch zweite Infektionswellen und die Handelsspannungen bzw. die chinesische Geopolitik, die US-Präsidentschaftswahl und die Frage, wie die Lage an den Arbeitsmärkten sein wird, wenn Kurzarbeitsmodelle und Unterstützungsprogramme langsam auslaufen.“
Die Experten betonen, mit diesem Schritt nicht in einen defensiven Modus zu wechseln. „Vielmehr gehen wir durchaus sowohl Aktien- als auch Kreditrisiken ein, die wir im Rahmen unserer insgesamt neutralen Risikoallokation weiterhin bevorzugen“, schreibt Bhandari. Denn nach wie vor würden außergewöhnliche geldpolitische Lockerungsmaßnahmen umgesetzt: China, Japan und Europa gehörten zu den Regionen, die ihre Anstrengungen noch verstärkten. „In den USA dürften unserer Einschätzung nach Ende Juli oder Anfang August weitere fiskalpolitische Impulse beschlossen werden.“
Niedrigere effektive Diskontierungssätze leisten Columbia Threadneedle zufolge bei einer Erholung der Volkswirtschaften höchst wirksame Unterstützung. Zudem bewegten sich die Aktienengagements von Nicht-Banken nach wie vor am unteren Ende ihrer Bandbreite nach der Lehman-Krise und lägen unter dem historischen Durchschnitt. Gleichzeitig seien die Kassenbestände entsprechend erhöht. Dies eröffne „noch große Spielräume für weitere Zuwächse“ an den Kapitalmärkten.
„Wir streben Long-Positionen in Vermögenswerten an, die davon am stärksten beeinflusst werden, beispielsweise Investment-Grade-Unternehmensanleihen“, schreibt Bhandari. „Wenn sich die Volkswirtschaften in den Frühphasen der Erholung wieder neu ausrichten, dann ist wahrscheinlich auch mit höheren Aktienbewertungen zu rechnen.“
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