Renten und Rohstoffe in Europa beliebter als sonst wo
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Die Zinsen liegen auf einem Rekordtief – doch das meiste Geld der europäischen ETF-Anleger liegt in Renten-Produkten. Und das, obwohl diese Produkte von fallenden Zinsen profitieren. Was bei einem Vergleich zwischen Europa und dem Rest der Welt auch auffällt, dass die ETF-Anleger auf dem alten Kontinent deutlich rohstoffaffiner sind: Der Anteil des verwalteten Vermögens von Rohstoff-ETFs an allen Assets under Management lag Ende des dritten Quartals bei 8,6 Prozent, wie aus dem Branchenbericht für das dritte Quartal von BlackRock hervorgeht. Weltweit waren es drei Prozent und in den USA sogar nur 1,3 Prozent.
Laut BlackRock liegt der Anteil von Renten-ETFs am gesamten verwalteten ETF-Vermögen in Europa bei 22,4 Prozent. Das sind 58,1 Milliarden Dollar. Seit 2007 ist das Vermögen zunächst rasant und dann stetig angestiegen. 2007, als die Krise mit der Subprime-Krise ihren Anfang nahm, waren es 21 Milliarden. Im Folgejahr, das im Herbst mit der Pleite von Lehman Brothers auch den Höhepunkt der Turbulenzen an den Finanzmärkten sah, waren es 41 Milliarden Dollar. 2009 kamen noch mal zehn Milliarden Dollar hinzu und Ende des dritten Quartal 2010 wuchsen die Assets under Managment auf 58,1 Milliarden Dollar an. Hier wurden Ende des dritten Quartals 357 Renten-ETFs gezählt. Seit Jahresbeginn ist ihre Anzahl damit um 76 ETFs gestiegen. Auch das verwaltete Vermögen hat seit Anfang 2010 trotz niedrigen Zinse um 42,9 Milliarden Dollar zugelegt.
Was den weltweiten Vergleich angeht, sind Renten-ETFs in Europa beliebter als anderswo. Weltweit gab es Ende September 2.379 ETFs, die insgesamt auf ein verwaltetes Vermögen von 1.181,3 Milliarden Dollar kamen. Renten-ETFs machten dabei mit 209,9 Milliarden Dollar einen Anteil von 17,2 Prozent aus. Das meiste verwaltete ETF-Vermögen liegt mit einem Anteil von 38,2 Prozent in US-Aktien, Schwellenländer-Aktien kommen auf 17,8 Prozent. Auch in den USA, dem größten ETF-Markt, wenn es nach verwaltetem Vermögen geht, sind die Renten-ETFs nicht die Nummer eins. Sie liegen mit einem Anteil von 16,7 Prozent und einem verwalteten Vermögen von 133,3 Milliarden Dollar auf Platz zwei und zwar hinter Large-Cap-ETFs, die zusammen auf 18,4 Prozent kommen.
Generell gehören zur Renten-Familie Staatsanleihen, Pfandbriefe und Unternehmensanleihen. Unter ihnen gibt es so genannte High-Yield-Produkte, die risko- und ertragsreicher sind – sie sind weniger abhängig vom niedrigen Zinsniveau. Gerade diese Produkte erfreuen sich nun großer Beliebtheit und werden derzeit stärker emittiert.
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