Renten- und Devisenmärkte im Blick
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Nach einer per saldo ruhigen Woche an den Renten- und Devisenmärkten dürfte in den kommenden Tagen durch die FED-Sitzung und die Bekanntgabe der amerikanischen Arbeitsmarktdaten wieder eine erhöhte Volatilität zu beobachten sein. Das US-Wachstum blieb im vierten Quartal 2004 mit 3,1 Prozent unter den Erwartungen. In der Eurozone überraschten die Stimmungsindikatoren dagegen positiv.
Nachdem in den letzten Wochen die Berichtssaison der Unternehmen die Lage an den Finanzmärkten maßgeblich bestimmte, rücken nunmehr wieder verstärkt die Konjunkturentwicklung sowie die Geldpolitik in den Vordergrund. In dieser Woche treten sowohl die Spitze der amerikanischen Notenbank FED als auch der Rat der Europäischen Zentralbank zu ihren regelmäßigen Sitzungen zusammen. Während von Seiten der EZB keine Anhebung des Hauptrefinanzierungssatzes zu erwarten ist, dürfte die FED auf ihrem Zinserhöhungspfad bleiben. Eine Straffung um 25 Basispunkte wird von der Mehrzahl der Marktteilnehmer erwartet und sollte daher auch in den Rentenkursen eingepreist sein. Für Kursschwankungen könnte aber die Presseerklärung im Anschluss an das FOMC-Meeting sorgen. Mit Spannung werden insbesondere die Erklärungen zur Inflation erwartet, könnten diese doch Aufschluss über den weiteren geldpolitischen Kurs geben. Darüber hinaus steht am Freitag die Bekanntgabe des US-Arbeitsmarktberichts für Januar auf der Agenda. Nachdem das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal auf annualisiert 3,1 Prozent gegenüber dem Vorquartal absackte - im 3. Quartal lag der entsprechende Wert noch bei 4,0 Prozent -, hat der Konjunkturoptimismus doch einen spürbaren Dämpfer erhalten. Ein schwacher Arbeitsmarktbericht mit einer Zahl von neu geschaffenen Stellen unter 160.000 könnte den Rentenmärkten kurzfristig zusätzliche Unterstützung geben.
In der Eurozone fielen die bedeutenden Frühindikatoren (Ifo, INSEE, BNB, ISAE) durch die Bank besser als prognostiziert aus. Dies spricht dafür, dass die Wirtschaft auf dem alten Kontinent ihren verhaltenen Wachstumskurs auch in den kommenden Monaten fortsetzen wird. Wie der GFK-Konsumklimaindex andeutet, scheint sich in Deutschland auch unter den Verbrauchern, die sich in den letzten Monaten nicht gerade zum üppigen Geldausgeben animieren ließen, die Stimmung etwas aufzuhellen. Auf die Geldpolitik der EZB sollte dies aber vorerst keinen Einfluss haben. Außerdem rechnen wir damit, dass der Inflationsdruck im Januar nicht zuletzt aufgrund so genannter Basiseffekte nachgeben wird. Nach 2,4 Prozent im Dezember könnte die Teuerungsrate im Januar auf 2,2 Prozent gefallen sein. Vor diesem Hintergrund sehen wir die Rückschlagsgefahren an den europäischen Rentenmärkten nach wie vor als relativ gering an und halten an unserer Empfehlung für europäische Rentenfonds fest, wenngleich wir im Hinblick auf die Duration etwas vorsichtiger geworden sind.
Entgegen vielfach geäußerter Befürchtungen bleibt die chinesische Volkswirtschaft unter Volldampf. Trotz einer leichten Anhebung der Zinsen schrammte die von der Regierung bekannt gegebene Wachstumsrate für das Jahr 2004 nur knapp an der Zehn-Prozent-Marke vorbei. Das Thema konjunkturelle Überhitzung dürfte damit auf der Tagesordnung bleiben.
Ausblick: Neben den Notenbanksitzungen und dem US-Arbeitsmarktbericht steht noch eine Fülle von Konjunkturdaten in dieser Woche zur Veröffentlichung an. Von Bedeutung sind dabei vor allem die Einkaufsmanagerindizes aus den USA und der Eurozone. Bei der Bekanntgabe der deutschen Arbeitsmarktdaten dürfte erstmals die Schwelle von fünf Millionen Erwerbslosen überschritten werden.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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