Kommentar
15:46 Uhr, 20.02.2008

Renditejagd mit der Postbank!

Vor einigen Tagen berichtete die FTD, dass die Post ihre Tochter Postbank aktiv zur Gestaltung des deutschen Bankenmarktes zur Disposition stellt. Es wurde sogar bestätigt, dass man bereits Gespräche mit der Deutschen Bank, der ING und der Commerzbank führt. Insbesondere die Deutsche Bank und auch die Commerzbank haben deutliches Interesse an der Postbank bestätigt. Der Kreis der Interessenten hat sich jetzt sogar um ausländische Institute wie die HSBC und die RBS erweitert. Ebenso interessant ist die Meldung, dass der Bund ein Vetorecht bis Frühjahr 2009 besitzt, für den Fall eines Verkaufs der Postbank. Am Freitag hat die Postbank dann auch noch ihre Zahlen für 2007 vorgelegt und konnte positiv überraschen. So viel zu den Fakten!

Seither konnte der Kurs der Postbank deutlich zulegen. Warum auch nicht! Mit ca. 15 Mio. Kunden ist die Postbank ein Trog an Kundenverbindungen, den sich Banken nur zu gerne als eigene Wachstumsstory erschließen würden. Kunden, denen man Investmentlösungen anbieten kann, ein breites Filialnetz und haufenweise Synergien, bei deren Realisierung ordentliche Kosteneinsparungen stünden. Wie viel aber ist die Postbank tatsächlich wert? Reine Spekulation, an der sich jeder beteiligen sollte, der mag. Der Vorteil, die Aktie zu kaufen, liegt in der Chance einer künftigen Nachbesse-rung, falls eine solche nach einer erfolgten Übernahme und Squeeze-out durchgesetzt werden kann. Was aber, wenn die Postbank doch nicht übernommen wird?

Für beide möglichen Szenarien könnte sich ein Bonus-Zertifikat vielleicht auch gut eignen. Bei der Wahl eines geeigneten Zertifikates gilt es, den Barriere- und Bonuslevel sowie die Laufzeit des Zertifikats zu selektieren.

Zertifikate mit einem hohen Bonuslevel haben den Nachteil, dass die Absicherungs-barriere eher gering ist und der Käufer ein hohes Aufgeld im Bezug auf den Kurs der Postbank bezahlen muss. Beides erhöht aber das Risiko des Anlegers beträchtlich, sollte sich das Underlying in die falsche Richtung entwickeln. In diesem Fall verliert er ggf. nämlich nicht nur den Bonusanspruch, sondern zusätzlich noch das Aufgeld, also insgesamt mehr als bei einer Investition in das Underlying. Die Alternative wäre ein Zertifikat mit niedrigerem Bonuslevel. Hier fällt ein geringeres Aufgeld an und der Anleger partizipiert 1:1 an Kursen über dem Bonuslevel. Ein Bonus-Zertifikat mit Cap erscheint in Anbetracht der Fantasie nicht ratsam. Dennoch, der Spatz in der Hand ist besser als die Taube auf dem Dach. Oder wie es Börsianer ausdrücken: There is no free lunch

Mit knapp 14% p.a. Renditechance auf den Verkauf der Postbank spekulieren!

Das Bonus-Zertifikat auf die Deutsche Postbank von der BNP Paribas erfüllt die vorstehend genannten Vorgaben: Der Bonuslevel liegt bei 80,00 EUR und damit nur rund 25% über dem aktuellen Kurs der Postbank-Aktie von circa 64,00 EUR. Das Aufgeld des Zertifikates beträgt dafür nur rund 5%. Die reine Seitwärtsrendite des Zertifikates beträgt knapp 14% p.a. Sollte der Verkaufspreis für eine Postbank-Aktie oberhalb des Bonuslevels von 80,00 EUR liegen und sich der Kurs der Aktie diesem Verkaufspreis anpassen, wird auch das Bonus-Zertifikat diese Entwicklung spätestens zum Laufzeitende vollständig nachvollziehen.

Sollten sich die Verkaufs- bzw. Fusionsüberlegungen zerschlagen, erscheint das Barrierelevel von 43,00 EUR ausreichend, da es noch unterhalb des Kursniveaus vor Beginn der aktuellen Verkaufsüberlegungen liegt. Somit kann man sich mit diesem Zertifikat an der Spekulation um die Postbank-Aktie beteiligen, ohne die Anlagesicherheit und eine auskömmliche Seitwärtsrendite zu vernachlässigen.

Bezeichnung: Bonus-Zertifikat auf Deutsche Postbank

ISN: DE000BN0JZ0
Emittent: BNP Paribas
Barrierelevel: 43,00 EUR
aktuelle Absicherung: 31,92%
Bonuslevel: 80,00 EUR
aktuelle Bonusrendite: 13,93% p.a.
Cap: nein
Rückzahlung: 23.07.2009
aktueller Kurs: 66,60 EUR (Brief)

Stand 19.02.2008 / Berechnungsgrundlage Underlying 63,37 EUR/Aktie / Berechnungen berücksichtigen keine Transaktionskosten

Handelbarkeit: Das Zertifikat ist an den Börsen Stuttgart und zum Handel gelistet.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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