Kommentar
13:27 Uhr, 18.06.2014

Rendite über alles

Die Société Générale hat ihr Angebot an Memory-Express-Produkten jetzt noch weiter ausgebaut: Die neue Serie umfasst Produkte auf den IBEX 35, FTSE MIB, sowie einige Branchen-Indizes.

Erwähnte Instrumente

  • Memory Express-Zertifikat auf IBEX 35
    Kursstand: 99,96 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • Memory Express-Zertifikat auf FTSE MIB
    Kursstand: 99,17 € (Börse Frankfurt) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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Der Ruf nach Renditen, die ihren Namen auch tatsächlich verdienen, wird nach der zumindest faktisch kaum noch ins Gewicht fallenden Leitzinssenkung der EZB auf das Rekordtief von 0,15 Prozent immer lauter. Kein Wunder, dass die Deutsche Börse sogar schon in TV-Spots ganz aktiv für Aktieninvestments wirbt und Anleger derzeit nach allem greifen, das nur irgendwie den Anschein erweckt, überdurchschnittliche Erträge generieren zu können. Am Zertifikatemarkt richtet sich dabei das Augenmerk vor allem auf Aktien- bzw. Indexanleihen, die mit einem Marktanteil von zuletzt 7,6 Prozent dank ihrer festen Verzinsung im Teilschutz-Segment eindeutig den Ton angeben. Aber auch Express-Zertifikate können nicht zuletzt wegen ihrer großen Vielfalt und Stichtagsbetrachtung bei den Investoren punkten. Wer hier ebenfalls auf fixe Auszahlungen Wert legt, greift zu sogenannten Festzins- oder Kupon-Varianten, die vom Auszahlungsprofil her meist nichts anderes sind, als Aktienanleihen mit zusätzlicher Express-Funktion.

Kuponzahlung allenfalls aufgeschoben nicht aufgehoben

Zu einer festen Größe haben sich am Express-Markt in den vergangenen Jahren aber auch Memory-Produkte entwickelt, die ebenfalls laufende Auszahlungen versprechen, wenn eine bestimmte meist sehr konservativ ausgelegte Kupon-Schwelle am jeweiligen Stichtag eingehalten wird. Aber auch wenn dies einmal nicht der Fall sein sollte und der Kupon in einem Jahr ausfällt, wird er in einer späteren Express-Periode ganz einfach nachgeholt, wenn das Kriterium wieder erfüllt sein sollte. Im Extremfall könnte der Anleger also auch am finalen Stichtag noch die gesamte maximale Rendite einfahren. Da die Kupon-Schwelle am Ende gleichzeitig auch noch die Funktion der Sicherheits-Barriere übernimmt, ist bei Bestätigung dieser Marke wie bei der klassischen Variante gleichzeitig auch noch die vollständige Rückzahlung des Nennbetrags gesichert.

Neue Memory-Chancen in den Südländern

Die Société Générale, die als die Erfinderin der Memory-Express-Zertifikate gilt, hat ihr Produktangebot erst vor wenigen Tagen wieder mit etwas ausgefalleneren Indizes als Basiswerten weiter ergänzt. So können Anleger nach dem Memory-Prinzip beispielsweise mit je einem neuen Produkt auf die krisengeschüttelten südlichen EU-Länder Spanien und Italien setzen. Als Basiswerte fungieren hier der IBEX 35 (SG5Q8X), der die 35 nach Marktkapitalisierung größten Werte der Madrider Börse bündelt, sowie der FTSE MIB (SG5Q8W), der die Wertentwicklung der 40 liquidesten italienischen Aktien an der Mailänder Börse abbildet. War man früher selbst bei Standard-„Memories“ noch hohe Puffer von etwa 40 Prozent gewohnt, lassen sich solche Absicherungen aktuell nicht einmal mehr bei volatileren Basiswerten mit einem attraktiven Kupon ausstatten. Die Folge: Der Anleger muss sich auch bei den beiden bis zu fünf Jahre laufenden „Südländern“ mit einem Puffer von 25 Prozent zufrieden geben. Dafür kann er im Gegenzug aber eine relativ attraktive Verzinsung von 6.00 Prozent p.a. erzielen. Zum Vergleich bietet ein parallel aufgelegtes Memory-Express-Papier der Franzosen auf den Euro STOXX 50 (SG5Q81) mit einer Kupon-Schwelle bei 70 Prozent sogar bei einer bis zu 7-jährigen Laufzeit nur noch eine Verzinsung von 4,30 Prozent p.a.

Gezielt auf einzelne Branchen setzen

Der Anleger muss derzeit also auch bei den etwas schwankungsfreudigeren Basiswerten moderatere Chance-Risiko-Profile akzeptieren. Zu diesen gehören sicherlich auch die jeweils zwei neuen Memory-Produkte auf den Euro STOXX Banks, sowie den etwas weiter gefassten STOXX Europe 600 Basic Resources Index. Das Banken-Papier umfasst aktuell die 29 größten Finanzvertreter der Eurozone, bei dem Grundstoff-Index sind immerhin noch 21 einschlägige europäische Werte aus dem STOXX 600 an Bord, darunter so namhafte Unternehmen wie BHB Billiton, Anglo American, Glencore Xstrata, Arcelormittal oder Rio Tinto. Die bis zu 5-jährigen Zertifikate bieten dem Investor Kupons zwischen 6,00 und 7,00 Prozent bei Puffern zwischen 35 und 25 Prozent (siehe folgende Tabelle). Komplettiert wird die neue Memory-Serie mit einem Produkt auf den Euro STOXX Utilities Index (SG5Q80), der momentan 18 Versorgerwerte aus der Eurozone enthält. Auch hier erwartet den Anleger bei gleicher Laufzeit ein Kupon von 6.00 Prozent bei einem Puffer von 25 Prozent.

Die neuen Memory-Express-Papiere der Société Générale im Einzelnen:

WKN

Basiswert

Kupon

Memory-Schwelle

Tilgungs-Schwelle (100 %)

Fälligkeit

SG5Q8X

IBEX 35 

6,00 %

8.193,75 (75 %)

10.925,00 

28.06.19 

SG5Q8W

FTSE MIB

6,00 %

16.500 (75 %)

22.000 

28.06.19 

SG5Q81 

Euro STOXX 50 

4,30 %

2.292,50 (70 %)

3.275 

25.06.21 

SG5Q8V

Euro STOXX Banks

7,00 %

117,75 (75 %)

157 

28.06.19 

SG5Q8U

Euro STOXX Banks

6.00 %

102,05 (65 %)

157 

28.06.19 

SG5Q8Y

STOXX Europe 600 Basic Resources

7,00 %

266,50 (65 %)

410 

28.06.19 

SG5Q8Z

STOXX Europe 600 Basic Resources

6.00 %

287 (70 %)

410 

28.06.19 

SG5Q80 

Euro STOXX Utilities

6.00 %

219 (75 %)

292 

28.06.19 

Der BörseGo Tipp:

Mit Memory-Express-Zertifikaten lassen sich zwischenzeitliche Einbrüche aufgrund der Verbindung von Stichtags-und Nachhol-Prinzip sehr komfortabel umschiffen. Wenn gleich die acht Neuprodukte längst nicht mehr ein so ausgewogenes Chance-Risiko- ermöglichen, bieten sie doch für den einen oder anderen etwas spezielleren Basiswert eine alternative Struktur.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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