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15:21 Uhr, 20.09.2024

Regierungsjets werden mit Raketenabwehr ausgerüstet - Magazin

BERLIN (Dow Jones) - Die drei neuen Regierungsjets vom Typ A350 sollen laut einem Magazinbericht möglichst schnell mit einem Abwehrsystem gegen mögliche Raketenangriffe ausgestattet werden. Das Bundesverteidigungsministerium (BMVg) wolle dem Haushaltsausschuss des Bundestags noch bis Jahresende einen entsprechenden Vertrag zur Genehmigung des Budgets vorlegen, schrieb das Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Das Ministerium bestätigte die grundsätzliche Absicht, nannte aber keine Details. "Wir können bestätigen, dass wir die Airbus A350 der Flugbereitschaft BMVg mit Selbstschutzsystemen ausstatten möchten", sagte ein Sprecher des Ministeriums zu Dow Jones Newswires. Vor der parlamentarischen Befassung könne er aber keine Details bestätigen.

Laut dem Bericht ist geplant, dass die drei Großraumjets, mit denen vor allem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) unterwegs sind, mit einem Infrarotsystem am Flugzeugrumpf ausgerüstet werden, das die Suchköpfe von anfliegenden Raketen mit Laser-impulsen außer Gefecht setzen kann. Das Hightechsystem habe die israelische Firma Elbit mit Diehl Defence entwickelt, viele Militärtransportflieger der Luftwaffe seien bereits damit ausgestattet.

Mit Hilfe derartiger Abwehrsysteme könnten auch Krisenstaaten angeflogen werden, in denen die Gefahr eines Beschusses vom Boden aus drohe - wie etwa im westafrikanischen Mali. Die Installation der Systeme, im Fachjargon "Directed Infrared Counter Measure" genannt, solle schrittweise erfolgen, damit nicht alle drei Langstreckenflugzeuge gleichzeitig ausfallen.

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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