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08:09 Uhr, 14.06.2024

Regelinsolvenzen in Deutschland im Mai 25,9% über Vorjahr

FRANKFURT (Dow Jones) - Die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland ist im Mai etwas langsamer als zuvor gewachsen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte, stieg sie gegenüber dem Vorjahresmonat um 25,9 Prozent, nachdem sie im April um 28,5 Prozent zugenommen hatte. Seit Juni 2023 sind damit durchgängig zweistellige Zuwachsraten im Vorjahresvergleich zu beobachten. Dabei ist zu berücksichtigen, dass die Anträge erst nach der ersten Entscheidung des Insolvenzgerichts in die Statistik einfließen.

Der tatsächliche Zeitpunkt des Insolvenzantrags liegt in vielen Fällen annähernd drei Monate davor. Die Insolvenzstatistik bildet nur Geschäftsaufgaben ab, die im Zuge eines Insolvenzverfahrens ablaufen, nicht jedoch solche aus anderen Gründen beziehungsweise vor Eintritt akuter Zahlungsschwierigkeiten. Diese und weitere Hinweise sind bei der Interpretation der Insolvenzstatistiken zu beachten.

Für das erste Quartal meldeten die Amtsgerichte nach endgültigen Ergebnissen 5.209 beantragte Unternehmensinsolvenzen. Das waren 26,5 Prozent mehr als im ersten Quartal 2023, und 11,2 Prozent mehr als im ersten Quartal 2020, dem entsprechenden Vergleichsquartal vor dem von Sonderregelungen und niedrigen Insolvenzzahlen geprägten Zeitraum der Corona-Krise.

Die Forderungen der Gläubiger aus den im ersten Quartal 2024 gemeldeten Unternehmensinsolvenzen bezifferten die Amtsgerichte auf rund 11,3 Milliarden Euro. Im ersten Quartal 2023 hatten die Forderungen bei rund 6,7 Milliarden Euro gelegen.

Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com

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