Rauhe Zeiten für Festverzinsliche
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Deutsche Anleger setzen weiterhin stark auf Rentenpapiere. Dabei sollten sie aber nicht vergessen, dass diese keine risikofreie Anlage darstellen, schon gar nicht in Zeiten wie diesen. Größere Kapitalzuwächse gehören zunächst einmal der Vergangenheit an, momentan steht eher der Kapitalerhalt im Vordergrund.
Die amerikanische Notenbank dreht angesichts der starken amerikanischen Konjunktur und steigender Inflationsängste bald an der Zinsschraube. Auch europäische Anleihen gerieten in den Sog der aus Übersee importierten Zinsspekulationen, wobei der Renditeanstieg aber weniger stark ausfiel. Die europäische Zentralbank kann sich mit Zinserhöhungen eher noch Zeit lassen, da das Wachstum in der Eurozone geringer ausfällt als in den USA. Eine Abkoppelung ist aber nicht möglich, zumal das Bild in Großbritannien ein anderes ist: Die britische Wirtschaft ist der Eurozone, was Wachstum und Zinsen angeht, voraus und hat schon mehrere Zinserhöhungen hinter sich.
Festverzinsliche Wertpapiere in der Defensive
Konnten die Fonds der Kategorie europäische Anleihen über 3 und 5 Jahre im Durchschnitt noch ca. 14 und 20% zulegen, so treten sie seit einem Jahr nahezu auf der Stelle. Um so wichtiger ist es, sich ein ausgewogenes, auf die persönlichen Verhältnisse abgestimmtes Depot zusammenzustellen, um das Zinstal gut zu überbrücken.
Bunte Palette
Die Vergleichsgruppe für europäische Rentenfonds ist bunt gemischt. Neben europäischen Staatsanleihen investieren sie größtenteils auch in Unternehmensanleihen. Viele Fondsmanager greifen das Thema Zinskonvergenz auf, um ihren Renditen nachzuhelfen. Sie spekulieren darauf, dass sich die Zinsen in Ländern, die zum Kreis der EU-Beitrittskandidaten gehören, an das europäische Niveau annähern werden.
Einer der top-gerateten Fonds dieser Kategorie ist der CDC Convergence, der überwiegend in Staatsanleihen von EMU-Emittenten investiert. Zu mindestens 25% werden auch europäische Anleihen außerhalb der Eurozone berücksichtigt, davon maximal 10% osteuropäische Papiere. Claire Bourgeois managt den Fonds seit 2001 und stellt ein konzentriertes Portfolio zusammen. Sie konnte über 3 Jahre eine Rendite von 19,7% erwirtschaften.
Auch der Deka EuropaBond erhielt ein 5-Sterne Rating über 3 Jahre. Das Fondsmanagement setzt zum großen Teil auf Titel osteuropäischer Emittenten und erzielte bei überdurchschnittlichem Risiko im letzten Dreijahreszeitraum eine Rendite von 20%. Die Verwaltungsgebühr liegt mit 1,18% ebenfalls eher am höheren Ende, und das obwohl der Fonds in Anbetracht von 3 Mrd. Euro Fondsvolumen einer der größten dieser Kategorie ist.
Der Julius Baer Europe Bond Fund C legt seinen Schwerpunkt neben Staatsanleihen auch auf erstklassige Unternehmensanleihen. Ein Rating von 4 Sternen erhielt lediglich die C-Anteilsklasse, die gegenüber den A- und B-Klassen durch ihre geringere Verwaltungsgebühr (0,50%) und die leicht bessere Performance auffällt. Problem ist hier die hohe Mindestanlagesumme. Die für Privatanleger eher zugänglichen Anteilsklassen erreichten lediglich ein durchschnittliches Rating. Als Managementgebühr fallen hier 0,80% an, was zwar dem Kategoriedurchschnitt entspricht, aber doch ein Anzeichen dafür ist, welchen Einfluss die Kostenbelastung auf die Renditechancen von Rentenfonds hat.
Quelle: Morningstar Deutschland
Die Aufgabe der Fonds-Ratingagentur Morningstar ist es, leicht zugängliche Informationen und Anwendungen anzubieten um den Anlegern eine objektive Hilfe zu den mehr als 6.000 in Deutschland zugelassen Fonds zu geben. Als Teil des europäischen Netzes lancierte Morningstar seine Dienste in Deutschland am 23.05.2001 unter www.morningstarfonds.de
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