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15:30 Uhr, 31.05.2012

Ratingagentur Fitch stuft 8 spanische Regionen ab

Madrid (BoerseGo.de) – Die US-Ratingagentur Fitch hat am heutigen Donnerstag ihre Bonitätseinstufung für 8 der 17 teilautonomen Regionen Spaniens gesenkt. Betroffen sind neben dem Baskenland auch die Regionen Andalusien, Asturien, Kantabrien, die Region Madrid, Murcia, die Kanarischen Inseln und Katalonien. Die Situation in Spanien spitzt sich immer weiter zu. Zuletzt sind die Renditen für spanische Staatsanleihen wieder deutlich angestiegen. Damit wird es für Madrid immer schwieriger sich am Kapitalmarkt zu refinanzieren. Die neue Abstufung der genannten spanischen Regionen durch Fitch dürfte die Lage weiter verschärfen.

Die wirtschaftlich starke Region Katalonien mit seiner Hauptstadt Barcelona wurde von Fitch um zwei Stufen heruntergestuft und wird nunmehr mit „BBB-“ bewertet. Es ist das niedrigste von Fitch vergebene Rating aller genannten Regionen. Damit liegt die Bonität der Region nur noch eine Stufe über dem sogenannten „Ramsch-Niveau“. Auch alle anderen Regionen werden weiter über „Ramsch-Niveau“ bewertet. Jedoch setzte Fitch den Ausblick für alle Regionen auf „negativ“, so dass in den kommenden Monaten mit weiteren Abstufungen gerechnet werden muss. Die Kreditwürdigkeit der Region Kastilien-La Mancha wurde bestätigt, ebenso wie der negative Ausblick.

Im Detail wurde das Rating für Madrid wurde von „A“ auf „A-“ gesenkt, Katalonien von „BBB+“ auf „BBB-“, Andalusien von „A“ auf „BBB“, Asturien von „A“ auf „BBB+“, das Baskenland von „AA“ auf „A+“, die Kanarischen Inseln von „A“ auf „BBB“, Katabrien von „A“ auf „BBB+“ und Murcia von „A“ auf „BBB“. Die Region Kastillien-La Mancha wurd mit „BBB-“ bestätigt.

Die hohe Verschuldung der spanischen Regionen ist weitgehend verantwortlich für das große spanische Haushaltsdefizit, welches im Jahr 2011 bei 8,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts lag, so Fitch. Die Abstufungen begründet die Ratingagentur mit der schwachen Konjunkturentwicklung der Regionen, sowie mit den nur begrenzt umgesetzten Strukturreformen.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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