Quartalsergebnisse bisher überwiegend von Enttäuschungen und Gewinnrevisionen geprägt
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Die weltweiten Aktienmärkte können auf eine freundliche Woche zurückblicken. Angesichts schwacher Konjunkturnachrichten und einem deutlichen Einbruch am US-Arbeitsmarkt sind die Kursgewinne jedoch erstaunlich. Positive Impulse kamen zur Wochenmitte aus Asien. Darüber hinaus beflügelte die Hoffnung auf ein US-Konjunkturpaket die Märkte.
Europa: Neue Verhältnisse im DAX
Die europäischen Aktienmärkte legten im Wochenvergleich kräftig zu. Die Quartalsergebnisse waren jedoch überwiegend von Enttäuschungen und Gewinnrevisionen geprägt. Für Aufsehen sorgte der Schweizer Versicherungskonzern Swiss Re, der lange Zeit als ein Musterbeispiel stetiger Ertragskraft galt. Notwendige Abschreibungen auf Kreditderivate führten jedoch zu einem Jahresverlust von 1 Mrd. Franken. Die Herabstufung der Bonität konnte nur durch eine umfangreiche Kapitalspritze von 3 Mrd. Franken durch den US-Milliardär Warren Buffet verhindert werden. Im Wochenvergleich büßte die Aktie dennoch knapp 40 Prozent Ihres Wertes ein.
Aus deutscher Sicht fand das Ergebnis der Deutschen Bank Beachtung. Zwar blieb es beim schon zuvor angekündigten Verlust von etwa 4 Mrd. Euro, die Ankündigung von Firmenchef Ackermann ohne eine Bad Bank auskommen zu wollen, verhalf dem Wert allerdings zu einem Kursgewinn von 6 Prozent. Die starken Kursbewegungen bei Banken und Versicherungen haben die Verhältnisse in den Aktienindizes in den vergangenen Monaten jedoch erheblich durcheinander gebracht. Im DAX Index betrug die Marktkapitalisierung von Finanzwerten im Januar 2008 noch 171,6 Mrd. Euro. Ein Jahr später waren es lediglich 76,5 Mrd. Euro gewesen. Defensive Titel, die lange Zeit als Mauerblümchen galten, verloren zuletzt deutlich weniger an Wert. So sind es vor allem Industrie- und Pharmawerte, die nun im Mittelpunkt des Investoreninteresses stehen. Aller Voraussicht nach wird sich dieser Trend fortsetzen. Für die Anfang März anstehende Indexanpassung werden vermutlich Gea und Fresenius die weichende Postbank, sowie Infineon ersetzen. Größter Profiteur ist bislang die Bayer-Aktie, die in der Indexgewichtung vom DAX auf Platz drei vorrückte.
Asien: Frachtratenindex gibt Hoffnung
Positive Daten aus Asien lösten zur Wochenmitte Kursgewinne rund um den Globus aus. Zum einen kündigte chinesische Marktakteure weitere Industriemetallkäufe an, wovon vor allem Stahlhersteller profitierten. Die Nachricht vom weltweit zweitgrößten Logistikunternehmen Maersk Moller die Frachtraten, also die Preise für den Gütertransport zur See, zu erhöhen, sorgte für einen rasanten Anstieg im Baltic Dry Index. Dieser gilt als klassischer und vielbeachteter Frühindikator für den Welthandel und lässt Anleger auf eine Belebung der Konjunktur in der zweiten Jahreshälfte hoffen.
Nach der Lehman-Pleite verlor der Index massiv an Wert. Inzwischen ist jedoch eine deutliche Bodenbildung erkennbar. Seit dem Tief im Dezember konnte sich der Indikator mehr als verdoppeln.
Die Unternehmensmeldungen fielen auch in Asien negativ aus. So musste Toyota den ersten Verlust seit 1950 bekannt geben. Im Anschluss wurde der weltweit größte Autobauer von den Ratingagenturen herabgestuft und verlor die höchste Bonitätsstufe von AAA.
USA: Arbeitsmarktdaten verheerend
Von konjunktureller Seite war vor allem zum Wochenschluss der Boden für leichtere Kurse bereitet. Der Einbruch am US-Arbeitsmarkt fiel noch heftiger als ohnehin schon erwartet aus. Annähernd 600.000 Stellen büßte die US-Wirtschaft allein im Januar ein. Das ist der stärkste monatliche Rückgang seit 35 Jahren. Präsident Obama kündigte angesichts einer Arbeitslosenquote von 7,6 Prozent schnelle Hilfsmaßnahmen an. Nach dieser Aussage keimte bei Anlegern die Hoffnung auf eine schnelle Verabschiedung des geplanten Konjunkturpakets auf. So bauten die US-Indizes ihre Wochengewinne am Freitag trotz negativer Nachrichten nochmals aus. Für zusätzlichen Schub sorgten auch geplante Anpassungen am Bankenrettungspaket TARP. Mit einem Gewinn von annähernd 8 Prozent stach besonders der NASDAQ Index heraus. Durch den Kurszuwachs konnte das Börsenbarometer für Technologiewerte die Verluste seit Jahresbeginn komplett wettmachen.
Ausblick
In der kommenden Woche werden weitaus weniger Konjunkturdaten, als in der Vorwoche erwartet. Am Freitag veröffentlichen jedoch mehrere Euroländer ihre Schnellschätzungen zur Entwicklung des Bruttoinlandsprodukts im vierten Quartal. Die deutsche Wirtschaftskraft sollte vor allem von der schwachen Exportnachfrage belastet sein. Analysten erwarten einen Rückgang von knapp zwei Prozent.
Unterdessen geht die Quartalsberichtssaison weiter. Ein Großteil der Unternehmen hat ihr Ergebnis jedoch bereits veröffentlicht.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 174,5 Mrd. Euro verwaltete die Gesellschaft per 31. Dezember 2007. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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