Kommentar
15:19 Uhr, 10.10.2005

Quartalsberichterstattung in den USA eröffnet

In der laufenden Woche richtet sich der Fokus der Anleger auf die USA. Die dort beginnende Berichtssaison wird den Marktverlauf maßgeblich bestimmen. Da sowohl der Dow Jones als auch die Nasdaq sich derzeit in einer technisch schwierigen Verfassung befinden, könnten gute Fundamentaldaten dem Markt positive Impulse verleihen. Die aufgekommenen Inflationsängste dürften sich jedoch weiterhin belastend auf den Aktienmarkt auswirken. Die in der kommenden Woche in den USA anstehenden Konjunkturdaten könnten diese Marktmeinung weiter untermauern: Am Donnerstag werden die neuesten Daten zur amerikanischen Handelsbilanz veröffentlicht. Die Konsensprognose geht von einem Defizit in Höhe von 59 Milliarden Dollar aus.

In den USA wird am Montag die Quartalsberichterstattung zum dritten Mal eröffnet. „Insgesamt ist mit soliden Unternehmenszahlen zu rechnen“, sagt COMINVEST-Fondsmanager Klaus Breil. Traditionell beginnt die Berichtssaison mit dem Aluminiumriesen Alcoa am Montagabend. Tags darauf öffnet Apple seine Bücher. „Den Höhepunkt in dieser Woche sehen wir in der Veröffentlichung der General Electric Zahlen am Freitag, die als Indikator für die Verfassung der gesamten US-Wirtschaft betrachtet werden“, so US-Experte Breil. „Das Unternehmen hat bereits eine günstige Entwicklung angekündigt.“

In der laufenden Woche wird sich daher vieles auf die USA fokussieren. Bleiben die Ausblicke der Unternehmen robust, sollten die Märkte weiter anziehen. Speziell für Deutschland stehen die Zeichen derzeit gut, da der Markt im Vergleich zur internationalen Konkurrenz relativ günstig bewertet ist. Korrekturpotenzial besteht jedoch für die Märkte, wenn sich eine deutliche Abschwächung der Gewinndynamik von Unternehmensseite in den kommenden Monaten abzeichnet. Tendenziell ist der Aufwärtstrend jedoch noch intakt.

Da in dieser Woche für den Rentenmarkt aus Euroland kaum marktbeeinflussende Daten zu erwarten sind, kommt der bestimmende Einfluss vor allem aus den USA. Hier wird am Dienstag das Sitzungsprotokoll der amerikanischen Notenbank Fed veröffentlicht. COMINVEST rechnet damit, dass weiterhin eine Tendenz zu steigenden Leitzinsen erkennbar sein wird. Unserer Prognose nach dürfte die Fed noch drei weitere Zinserhöhungen, à 25 Basispunkte, auf dann 4,50% vornehmen. Besonders bedeutend für den Rentenmarkt sind die am Freitag anstehenden Daten zu den Konsumentenpreisen, Einzelhandelsumsätzen sowie zur Industrieproduktion. Diese dürften allerdings ganz entscheidend durch den Wirbelsturm Katrina beeinflusst sein. Während für die Preisentwicklung mit einem weiteren Anstieg gerechnet wird, gehen wir für die Einzelhandelsumsätze ohne Automobilverkäufe und für die Industrieproduktion von einer nachlassenden Dynamik aus. Somit rechnen wir für die laufende Woche mit einem um die Marke von 122,50 notierenden Bund-Future.

Quelle: ADIG

Die ADIG Allgemeine Deutsche Investment-Gesellschaft mbH, Fondstochter der Commerzbank, wurde 1949 gegründet. Das verwaltete Fondsvermögen beträgt mehr als 22,6 Mrd. Euro in 90 Publikumsfonds. Die Aktivitäten der ADIG werden unter dem Dach der COMINVEST Asset Management GmbH geführt.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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