Quartalsberichte lösen wenig Dynamik aus
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Per saldo kaum Bewegung an den internationalen Aktienbörsen. Die veröffentlichten Quartalsberichte in den USA fielen zwar insgesamt etwas freundlicher aus als in der Vorwoche, konnten damit aber nur wenig Dynamik auslösen.
Die Aktienmärkte in den USA zeigten sich vergangene Woche behauptet. Dabei kamen die Impulse überwiegend aus dem Unternehmenssektor, da von Konjunkturseite erst zum Wochenschluss wichtige Daten anstanden. Der Ölpreis dämpfte zu Wochenbeginn die Stimmung der Anleger, als sich der Preis je Barrel (WTI) der Marke von 50 USD näherte. Unter anderem ließ die Spannung vor den Wahlen im Irak die Bewertungen anziehen. Hinzu kam der relativ raue Winter auf der Nordhalbkugel. Marktunterstützend wirkte hingegen der Anstieg beim Verbrauchervertrauen. Am Freitag wurde schließlich bekannt gegeben, dass sich das Wirtschaftswachstum in den USA im letzten Quartal 2004 leicht abgeschwächt hat. Die erste Schätzung des Handelsministeriums liegt bei 3,1 Prozent, wohingegen an den Finanzmärkten mit 3,5 Prozent gerechnet worden war.
Die veröffentlichten Quartalsdaten der Unternehmen waren zwar überwiegend freundlich, doch gab es erneut einige Enttäuschungen. Der Baumaschinenhersteller Caterpillar konnten die Gewinnerwartungen nicht erfüllen und tendierte entsprechend leichter. Ähnlich erging es der Tabak- und Lebensmittelgesellschaft Altria. Mit kräftigen Kurssteigerungen reagierten hingegen die Papiere des Sportartikelherstellers Reebok und des Konsumgüterproduzenten Colgate-Palmolive auf die jeweiligen Präsentationen. Auch im Pharma- und Finanzsektor konnten die Gesellschaften mit ihren Geschäftsdaten überzeugen. Im Technologiebereich sah es uneinheitlich aus. Deutlich waren die Einbußen beim Telekomausrüster JDS Uniphase und dem Internetdienstleister VeriSign. Der Chiphersteller Texas Instruments verbuchte hingegen nach guten Zahlen kräftige Zuwächse. Auch Microsoft legte nach Zahlen zu. Starke Aufmerksamkeit fand ansonsten die Übernahmeankündigung von Gillette durch Procter&Gamble. Durch den Zusammenschluss wird der weltgrößte Konsumgüterkonzern entstehen. Im Telekomsektor gab es ebenfalls Fusionsspekulationen. Nach Medienberichten hat SBC Communications Interesse an AT&T, was am heutigen Montag auch bestätigt wurde. Der Aktienkurs von AT&T zog spürbar an, während die Titel von SBC Communications nachgaben.
Verhalten entwickelte sich zunächst die Tokioter Börse. Erst am heutigen Montag konnten die Indizes ihr Plus ausbauen. Belastend wirkte sich der weiterhin starke Yen aus. Insbesondere Automobilwerte hatten darunter zu leiden. Positiv wurden hingegen die starken Wirtschaftsdaten aus China bewertet. Trotz der Bemühungen der Regierung in Peking, die in Teilen überhitzte Wirtschaft abzubremsen, hat das Land im vergangenen Jahr ein Wachstum von immer noch 9,5 Prozent erlebt. China hat zudem in 2004 die USA als Japans größter Handelspartner abgelöst
Die europäischen Aktienmärkte schlossen die Handelswoche wie ihre Pendants in Amerika per saldo kaum verändert ab. Gute Unternehmensdaten legte unter anderem der britische Mobilfunkkonzern Vodafone und das schwedische Textilunternehmen H&M vor. Kräftig nach oben ging es ebenfalls mit den Titel von Nokia. Der finnische Handyhersteller berichtete über eine Erhöhung des Marktanteils und konnte auch mit den Geschäftszahlen überzeugen. In Deutschland legte Siemens seinen Quartalsbericht vor. Der Technologiekonzern verzeichnete einen stärkeren Gewinnanstieg als erwartet und zeigte sich auch für 2005 optimistisch. Gefragt waren ferner die Titel von Altana. Das Pharmaunternehmen erhöhte seine Ergebnisprognose für 2004. Dagegen wurde die Veröffentlichung von adidas-Salomon mit Enttäuschung aufgenommen. Die hohen Erwartungen konnten von dem Sportartikelhersteller nicht im vollen Maße erfüllt werden. Weiterhin im Fokus des Interesses stand die Deutsche Börse. Das Unternehmen gab mit 530 Pence je Aktie ein konkretes Angebot zur Übernahme der Londoner Börse (LSE) ab, welches von dieser jedoch als zu niedrig abgelehnt wurde. Unterstützung für den Aktienmarkt bot der Ifo-Geschäftsklimaindex, der zum zweiten Mal in Folge einen Anstieg aufwies, wenn auch nicht ganz so stark wie zuvor von den Marktteilnehmern erwartet.
Ausblick: In den USA nimmt die Zahl an Quartalsberichten in den nächsten Tagen bereits wieder leicht ab. Dennoch sind hiervon einige Impulse zu erwarten. Darüber hinaus werden auch von Konjunkturseite etliche Daten erwartet. Diesseits des Atlantiks werden EU-Geschäftsklimaindex, EU-Verbrauchervertrauensindex und EU-Einkaufsmanagerindex bekannt gegeben. In den USA richten sich die Blicke vor allem auf die Arbeitsmarktdaten, den Chicago Einkaufsmanagerindex sowie die Industrieaufträge und die ISM-Indizes. Zudem werden der Offenmarktausschuss der Fed und der EZB-Rat zu ihren geldpolitischen Sitzungen zusammentreten.
Quelle: Union Investment
Gegründet 1956, zählt Union Investment heute zu den größten deutschen Investmentgesellschaften. Rund 113,2 Mrd. Euro verwaltet die Gesellschaft per Ende März 2004. Die Produktpalette für private Anleger umfasst Aktien-, Renten- Geldmarkt- und Offene Immobilienfonds sowie gemischte Wertpapier- und Immobilienfonds und Dachfonds. Anleger erhalten diese Produkte bei allen Volksbanken, Raiffeisenbanken, Sparda-Banken und PSD-Banken. Rund 4 Millionen Anleger nutzen überdies die Depotdienstleistungen der Union Investment.
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