QSC - Neue Zahlen, jetzt kaufenswert?
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Doch aktuell sehe ich in Bezug auf die Bewertung der Aktie eine interessante Situation.
Um was es geht: QSC hatte bekanntlich das eigene Telekommunikationsgeschäft in eine Tochter („Plusnet GmbH“) ausgegliedert, ich hatte mir die dazu gehörigen Diskussionen bereits bei der HV im Jahr 2018 angehört. Danach passierte erst einmal einige Zeit gar nichts im Hinblick auf eine Durchführung des Verkaufs dieser Tochter.
Inzwischen ist aber genau dieser Verkauf abgeschlossen, und zwar laut QSC zum Ende des 2. Quartals 2019. Insofern habe ich mir mit Interesse die zu Wochenbeginn (5.8.) veröffentlichten Zahlen von QSC zum 2. Quartal 2019 angeschaut.
Der Kaufpreis (Equity Value) für die Tochter Plusnet GmbH – die laut QSC vollständig verkauft worden ist - betrug 229 Millionen Euro. Entsprechend gab es im 2. Quartal 2019 hohe Liquiditätszuflüsse für Plusnet. Der freie Cash Flow lag da laut den neuen Zahlen bei 156,7 Mio. Euro.
Um die Relationen zu sehen: QSC hat derzeit eine Marktkapitalisierung von ca. 172 Mio. Euro (= Aktienkurs multipliziert mit der Gesamtzahl der Aktien). Ein Zufluss von 156,7 Mio. Euro ist da in der Tat erheblich. Was hat QSC mit dem Geld getan bzw. was soll getan werden?
Zum einen wurde die Bankverschuldung komplett zurückgezahlt. Zack. Laut QSC wurden 120 Mio. Euro Schulden getilgt. Die Eigenkapitalquote, die per Ende 2018 noch bei ca. 32 % lag, stieg erheblich, und zwar auf 73 % per 30.6.2019. Der Blick in den Halbjahresbericht zeigt per 30.6. Eigenkapital in Höhe von 193,4 Mio. Euro.
Das liegt signifikant über der Marktkapitalisierung. Mit anderen Worten: Hier können Assets für einen Euro für rund 0,90 Euro gekauft werden.
Wieso das? Wahrscheinlich gehen einige davon aus, dass das Management den „Geldregen“ durch den Verkauf der Tochter Plusnet GmbH nicht sinnvoll nutzen wird. Nun, die Rückzahlung der Schulden finde ich schon einmal sinnvoll. Denn im 1. Halbjahr 2019 wurden ca. 4,67 Mio. Euro Zinsen gezahlt. Da waren vielleicht Vorfälligkeitsentschädigungen dabei, denn im 1. Halbjahr 2019 wurden für Zinsen „nur“ 2,6 Mio. Euro gezahlt.
Jedenfalls dürfte dieser bedeutende Kostenblock zukünftig größtenteils wegfallen, da wie gesagt 120 Mio. Euro Schulden gewissermaßen mit einem Schlag zurückgezahlt worden sind.
Und mit dem restlichen Geld? Der Vorstand teilte mit, „bereits in diesem Jahr“ in „in Marketing und Vertrieb sowie innovative Technologien“ bis zu 20 Mio. Euro investieren zu wollen.
Das ist natürlich ein Risiko. Denn wenn ein wenig kompetentes Management 20 Mio. Euro für Marketing „verbraten“ würde, wäre das alles andere als erfreulich. Hier gilt es Details abzuwarten, vielleicht in Form von entsprechenden IR-Meldungen.
Die verbleibenden Geschäftsbereiche („Cloud, SAP und IoT“) bezeichnet der Vorstand jedenfalls als Wachstumsbereiche. Und in der Tat hat der Bereich Cloud im 2. Quartal 2019 gegenüber dem Vorjahresquartal die Umsätze um 26 % erhöhen können.
Michael Vaupel, Experte auf Guidants(jetzt folgen!)
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