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17:20 Uhr, 13.03.2009

Qimonda stellt Produktion in Dresden ab April ein

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München (BoerseGo.de) - Nach der bisher vergeblichen Investorensuche wird der insolvente Speicherchiphersteller Qimonda die Produktion am Standort Dresden zum 1. April vorerst einstellen. Die Gespräche mit potenziellen Interessenten über eine Fortführungslösung für Qimonda werden über März 2009 hinaus andauern, teilte die Infineon-Tochter am Freitag mit. Es hätten verschiedene Investoren Interesse bekundet; verbindliche Angebote lägen jedoch noch nicht vor. "Es steht erwartungsgemäß fest, dass es bis Ende März keine abschließende Lösung geben kann“, sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Michael Jaffé heute im Anschluss an eine Sitzung des Gläubigerausschusses.

Die Mitarbeiter der Qimonda AG und der Qimonda Dresden OHG haben bis einschließlich März 2009 Anspruch auf Gehaltszahlungen im Rahmen des Insolvenzgeldes. Mit der voraussichtlichen Eröffnung des Insolvenzverfahrens - voraussichtlich am 1. April 2009 - müssten dann die Unternehmen die Löhne und Gehälter wieder selber tragen. Eine Produktion unter Vollkosten im bisherigen Maßstab sei jedoch aufgrund des andauernden Preisverfalls in der Chip-Branche und der damit verbundenen enormen Verluste völlig ausgeschlossen. Deshalb werde die Fertigung in Dresden kontrolliert zum 31. März 2009 herunter gefahren und in einen "Standby-Modus" versetzt. So könne die Produktion jederzeit wieder aufgenommen werden, falls die Verhandlungen mit potenziellen Investoren erfolgreich abgeschlossen werden können.

Um eine potenzielle Fortführung der Produktion und des Geschäftsbetriebs unter Wahrung der Interessen der Mitarbeiter wie der Gläubiger zu ermöglichen, soll eine Transfergesellschaft gegründet werden. Den Mitarbeitern der deutschen Standorte soll ab dem 1. April 2009 ein Wechsel in die Transfergesellschaft angeboten werden, sobald deren Finanzierung gesichert ist. Gespräche mit dem Betriebsrat über die Modalitäten der Weiterbeschäftigung in der Transfergesellschaft sowie über eventuelle Personalmaßnahmen sollen zeitnah abgeschlossen werden.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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