Analyse
09:30 Uhr, 07.11.2022

Q.BEYOND - Spannender Turnaroundkandidat

Am 26. Oktober hat der Digitalisierungsspezialist im Rahmen der Vorlage der vorläufigen Zahlen für das dritte Quartal die Prognose gesenkt. Heute wurde nun der vollständige Quartalsbericht publiziert.

Erwähnte Instrumente

  • q.beyond AG
    ISIN: DE0005137004Kopiert
    Kursstand: 0,832 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
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  • q.beyond AG - WKN: 513700 - ISIN: DE0005137004 - Kurs: 0,832 € (XETRA)

Vor allem dank eines deutlichen Umsatzwachstums im Cloud-Bereich von 18 Prozent auf 35,3 Mio. EUR stieg der Gesamtumsatz im dritten Quartal auf 43,1 (Vorjahr 40,0) Mio. EUR. Im SAP-Geschäft war hingegen ein Rückgang auf 7,9 (VJ 10,0) Mio. EUR zu verzeichnen. Hierbei ist jedoch zu berücksichtigen, dass dieser Bereich neu aufgestellt worden ist. Laut q.beyond wird auch dieses Segment im kommenden Jahr wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren. Der Konzernumsatz lag in den ersten neun Monaten 2022 bei 126,4 (VJ 116,3) Mio. EUR. Auf das Cloud-Geschäft entfielen 101,0 (VJ 84,9) Mio. EUR und auf SAP 25,4 (VJ 31,4) Mio. EUR.

Hoher Anteil wiederkehrende Erlöse

Mit Kunden aus den Hauptbranchen Handel, Logistik und produzierendes Gewerbe wurden 60 Prozent des Umsatzes generiert. Positiv ist zu werten, dass der Anteil der wiederkehrenden Erlöse bei hohen 78 Prozent liegt.

Der deutliche Rückgang des EBITDA auf 1,7 (VJ 29,4) Mio. EUR im dritten Quartal mag auf den ersten Blick erschrecken. Dabei muss jedoch berücksichtigt werden, dass das Vorjahr durch einen Sondereffekt in Höhe von 33,2 Mio. EUR aus dem Verkauf des Colocation-Geschäfts entsprechend verzerrt war. Im Neunmonatszeitraum von Januar bis September lag das EBITDA bei 4,0 (31,4) Mio. EUR. Das Konzernergebnis stellte sich auf minus 9,4 (VJ 13,8) Mio. EUR und das Ergebnis pro q.beyond-Aktie lag bei minus 0,08 (VJ 0,11) EUR.

Nettoliquidität nach wie vor hoch

Das Kölner IT-Unternehmen hat nur sehr geringe Finanzverbindlichkeiten, so dass die Nettoliquidität mit 42,5 (VJ 56,2) Mio. EUR nach wie vor üppig ist. Auch die Eigenkapitalquote in Höhe von 76,5 (73,6) Prozent ist mehr als ausreichend. Das den Aktionären zustehende Eigenkapital lag per 30. September bei 138,0 (VJ 147,4) Mio. Euro. Hierbei sollte man sich vergegenwärtigen, dass die Marktkapitalisierung von q.beyond derzeit bei lediglich ca. 104 Mio. EUR liegt.

Für das Gesamtjahr 2022 wird nach der Prognosekorrektur von Ende Oktober nun ein Umsatz im Bereich von 174 bis 178 Mio. EUR und ein EBITDA zwischen 6 und 8 Mio. EUR erwartet. Dies liegt etwas unter der ursprünglichen Jahresprognose von 180 Mio. EUR beim Umsatz bzw. 8 Mio. EUR beim EBITDA. Als Grund nannte das Management die stark nachlassende Konjunktur. Positiv wird sich hingegen die letzte Woche verkündete Mehrheitsübernahme des Data Analytics-Unternehmen productive-data GmbH auswirken.

Fazit: Die q.beyond-Aktie erscheint derzeit attraktiv bewertet zu sein. Etwa 40 Prozent der Marktkapitalisierung sind mit Cash unterlegt und der Buchwert liegt mit 1,10 EUR deutlich über dem momentanen Börsenkurs. Zwar wird für 2022 mit einem Verlustausweis gerechnet, sollte jedoch im kommenden Jahr der Turnaround geschafft werden und das Unternehmen wieder schwarze Zahlen schreiben, könnte die q.beyond-Aktie vor einer Neubewertung stehen.

Jahr 2021 2022e* 2023e*
Umsatz in Mio. EUR 155,16 175,00 190,00
Ergebnis je Aktie in EUR 0,08 -0,10 0,01
KGV 10 neg. 83
Dividende je Aktie in EUR 0,00 0,00 0,00
Dividendenrendite 0,00 % 0,00 % 0,00 %
*e = erwartet
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Über den Experten

Reinhard Hock
Reinhard Hock
Finanzmarktanalyst

Reinhard Hock ist seit über 25 Jahren an der Börse aktiv. Sein Interesse für die Finanzmärkte wurde während der Ausbildung zum Bankkaufmann geweckt. Später arbeitete er mehrere Jahre an der Börse Stuttgart und war dann jahrelang als freiberuflicher Redakteur mit dem Schwerpunkt Berichterstattung über Hauptversammlungen tätig. Dabei hat er sich ein umfassendes Wissen im Nebenwertebereich aufgebaut. Seit Oktober 2022 ist er bei stock3 für Fundamentalanalysen zuständig.

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