Kommentar
15:09 Uhr, 10.12.2002

Puma - ein Top Performer !

Die Aktie des Sportartikelherstellers Puma war der Top-Performer der zurückliegenden beiden Jahre. Trotz der beeindruckenden Aufwärtsbewegung ist der MDAX-Titel fundamental nach wie vor günstig bewertet. Die Notierung hat weiterhin Luft nach oben.

Schneller als die Konkurrenz
Mehr als 400 Prozent Kursgewinn konnten Puma-Aktionäre seit Beginn des Jahres 2001 einstreichen. Damit ist Puma die mit Abstand beste Aktie aus dem DAX 100. Doch nicht nur der Aktienkurs wächst schneller als bei der Konkurrenz. Vor einigen Wochen hob das Unternehmen aus dem fränkischen Herzogenaurach bereits zum vierten Mal in diesem Jahr seine Gewinnprognose an. Im dritten Quartal des laufenden Jahres verdoppelte man den Gewinn auf rund 34 Millionen Euro und übertraf damit einmal mehr die Erwartungen der Analysten. Auch im kommenden Jahr dürfte sich die Wachstumsstory fortsetzen. Für das erste Halbjahr 2003 liegen die Auftragseingänge mit 500 Millionen Euro bereits 60 Prozent höher als in diesem Jahr.

Puma ist in!
Die Marke Puma ist längst nicht mehr der Billigheimer der Branche. Vor einigen Jahren noch waren Adidas, Nike oder Reebok die Top-Marken, die der Jugendliche, der etwas auf sich hielt, tragen musste. Dies hat sich grundlegend geändert. Mittlerweile sind Klamotten mit dem Raubkatzenlogo gefragt wie nie zuvor. Vorstandschef Jochen Zeitz hat es geschafft, das angeschlagene Unternehmen, dessen Existenz noch vor zehn Jahren gefährdet war, zu einem hochprofitablen Lifestyle-Konzern umzubauen. Aufpoliert wurde das Image beispielsweise durch den Tennisstar Serena Williams, die man bereits vor fünf Jahren unter Vertrag nahm. Heute steht Serena Williams auf Platz eins der Weltrangliste und präsentiert bei jedem Match der ganzen Welt die ausgefallenen Puma-Kleider. Selbst Stars wie Madonna oder Brad Pitt, die keinen Vertrag mit dem Sportartikelhersteller haben, zeigen sich in der Öffentlichkeit mit Puma-Klamotten und heizen damit die Nachfrage zusätzlich an.

Perfektes Marketing
Auch auf der großen Bühne Hollywoods ist Puma vertreten. Dank der Filmfirma New Regency, die Kassenschlager wie "Pretty Woman" "JFK" oder "Free Willy" produzierte. Dem Gründer von New Regency Arnon Milchan und einem Partner gehören rund 40 Prozent von Puma. Damit sind die größten Aktionäre. Sie profitieren vom steigenden Aktienkurs, da ihr Aktienpaket ständig an Wert gewinnt. Puma bekommt durch die exzellenten Kontakte die Chance, seine Kleider in Filmen und Fernsehserien zu platzieren und so die Popularität der Marke zusätzlich zu steigern.
Das Marketingkonzept funktioniert glänzend. Die Nachfrage ist hoch, und so ist Puma in der Lage, die Produkte zu stattlichen Preisen anzubieten und kommt auf eine Netto-Gewinnmarge von zwölf Prozent. Den Massenmarkt möchte man nicht bedienen. Durch so genannte Concept Stores will man die Exklusivität der Marke sicherstellen. Solche Läden gibt es mittlerweile in Frankfurt, Paris, Rom, New York und Los Angeles. Insgesamt sind 40 Concept Stores geplant.

Moderat bewertet
Die Story bei Puma stimmt. Dennoch liegt die Vermutung nahe, dass es nach einem Kursanstieg vom 400 Prozent für einen Einstieg zu spät ist. Natürlich kann keiner erwarten, dass die Puma-Aktie in diesem Tempo weiter klettert. Doch angesichts der erstklassigen Aussichten und der mit einem KGV von elf für das kommende Jahr nach wie vor moderaten Bewertung hat die Aktie noch Luft nach oben. Der jüngste Rückgang auf 65 Euro könnte eine ideale Einstiegsgelegenheit sein.

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