Psycho-Gewinne mit Kryptos…
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- Bitcoin BTC/USDKursstand: 8.620,00000 $ (Bitfinex) - Zum Zeitpunkt der VeröffentlichungVerkaufenKaufen
Grundkenntnisse in Massenpsychologie sind an der Börse oftmals hilfreicher als ein Volkswirtschaftsstudium oder die Analyse staubtrockener Fundamentaldaten. Ein aktuelles Beispiel sind die Kryptowährungen. Noch vor wenigen Wochen herrschte bei Bitcoin und Co. die reinste Totengräberstimmung. Doch nach den jüngsten Kursanstiegen um fast 200 Prozent wagen sich die verstörten Anleger wieder aus der Deckung. Und auch viele Experten raten jetzt erneut zum Einstieg.
Wie wird das ganze Schauspiel weitergehen?
Das wüssten natürlich alle nur zu gerne. Denn nach dem fulminanten Anstieg des Bitcoins um mehrere tausend Prozent bis Ende 2017 will natürlich jeder dabei sein, wenn demnächst womöglich der zweite Teil der Party startet.
Diese Aussage enthält eine wichtige Kernbotschaft: Gerade wegen der atemberaubenden Kurszuwächse der Kryptowährungen in der Vergangenheit dürfte die Bereitschaft vieler Anleger heute besonders groß sein, die vermeintlich immer noch "sehr günstigen" Kryptowährungen erneut einzusammeln.
Nur ja nichts verpassen! Das berüchtigte „FOMO“ (Fear Of Missing Out) dürfte daher schon bald die Runde machen. Das bedeutet, die Aussichten stehen nicht schlecht, dass sich eine Manie, wie wir sie in dem Sektor schon einmal gesehen haben, in abgeschwächter Form noch einmal wiederholt.
Ob dabei die Rekordwerte der Vergangenheit erneut erreicht oder gar übertroffen werden, wird heute niemand seriös prognostizieren können. Denn leider entziehen sich Kryptowährungen jeder fundamentalen Analyse. Die psychologische Komponente dürfte hier deshalb auch in Zukunft eine dominierende Rolle spielen…
Im Antizyklischen Börsenbrief gehen wir da ohnehin einen ganz anderen Weg:
Den enormen Hype bei den Kryptowährungen bis Anfang 2018 hatten wir ganz entspannt vorüberziehen lassen. Nach aller Erfahrung ist man immer (immer!) gut beraten, sich fern zu halten, wenn eine Herde in grenzenloser Euphorie alles niedertrampelt. Das war auch im vorliegenden Fall so.
Denn ein Kursdesaster wie beim Bitcoin gesehen, mit einem Absturz von in der Spitze fast 20.000 US-Dollar bis auf rund 3.200 US-Dollar, oder 86 Prozent, das sollte man sich nicht antun, wie jeder Anleger bestätigen wird, der trotz der jüngsten Aufholjagd immer noch auf horrenden Verlusten sitzt.
Und die langjährige Erfahrung zeigt noch etwas anderes: In aller Regel ist es klug, einem rasenden Zug nicht hinterherzurennen. Denn so gut wie immer bietet sich nach einer gewissen Zeit eine zweite Chance. Doch da die meisten Anleger mit Geduld nicht gerade gesegnet sind, verpassen viele Investoren diese goldene Gelegenheit, zum Beispiel weil sie in tiefer Verzweiflung immer noch auf riesigen Verlusten sitzen. So wie derzeit beim Bitcoin…
Im Antizyklischen Börsenbrief haben wir folglich das genaue Gegenteil von dem gemacht, was die Masse im Feld der Kryptowährungen so treibt: Am 11. Februar 2019, als die Verzweiflung bei Bitcoin und Co. förmlich mit Händen zu greifen war, haben wir zum Einstieg geraten. Dazu die folgende Grafik. Der entscheidende Hinweis kam auch diesmal übrigens von der Volumenanalyse, die aus unerfindlichen Gründen von den meisten Börsianern vollkommen ignoriert wird.
Jetzt befinden wir uns in einer sehr komfortablen Situation:
Weil wir dem beispiellosen Krypto-Hype nach 2014 nicht hinterhergelaufen, sondern geduldig auf eine wirklich gute Einstiegsgelegenheit gewartet haben, haben wir in der schauerlichen Krypto-Baisse der vergangenen Monate keinen Cent verloren. Stattdessen sitzen wir jetzt auf satten Kursgewinnen im Bereich von 160 Prozent. Verglichen mit den enormen Kursanstiegen der Vergangenheit ist das natürlich ein Klacks, aber die Entwicklung muss ja noch nicht am Ende sein...
Doch nicht nur bei den Kryptowährungen ist es hilfreich, massenpsychologische Erkenntnisse zu berücksichtigen. Die Disziplin ist an der Börse ganz grundsätzlich äußerst nützlich…
Wer tiefer in die Materie einsteigen möchte, in der anstehenden Sommerpause bietet sich hierfür eine gute Gelegenheit, dem sei ein Buchtitel ans Herz gelegt, der im Original bereits im Jahr 1895 erschienen ist:
„Psychologie der Massen“ von Gustave Le Bon gilt heute als Standardwerk der Psychologie, das auch den bahnbrechenden Sigmund Freud maßgeblich inspiriert hat. Eine der Kernaussagen Le Bons lautet:
Der Einzelne, und zwar auch der Angehörige einer Hochkultur, verliert in der Masse seine Kritikfähigkeit und verhält sich von Gefühlen und Emotionen geleitet affektiv und „primitivbarbarisch“.
Über solche Zusammenhänge Bescheid zu wissen, kann in diesen Tagen in der Tat äußerst nützlich sein.
Und zwar nicht nur an der Börse…
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Zum Autor:
Andreas Hoose ist Chefredakteur des Antizyklischen Börsenbriefs, einem Service der BörseGo AG. Weitere Informationen finden Sie unter www.antizyklischer-boersenbrief.de
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dat sind jetzt keine 160 % mehr
Die US Indizes sind seit 10 Jahren long und der Nasdaq hat vor 4 Wochen ein neues Allzeithoch gemacht.
in ausgereiften Bullenmärkten steigt irgendwann jeder Dreck. Auch wertloses Zeug wie Bitcoin.
Gab es sogar mal bei Tulpen. Die Leute hatten dann aber wenigstens noch eine schöne Blume im Garten :-)
Nach der nächsten Baisse spricht niemand mehr davon.
Ich bezweifle ja nicht, dass sich dieser Müll nochmal vervielfacht, besonders wenn der letzte richtig große up move an der Börse beginnt (im Herbst 2019?). Dann hebt die Flut wieder alle Boote, auch die Bitcoin -Papier- Faltschiffchen.
Aber mal ehrlich: Bleibt doch lieber bei Aktien. Das können wir, damit haben viele von uns richtig gutes Geld verdient und werden es auch in der Zukunft tun.
Finger weg von diesem MIst!
Wer Sicherheit sucht ,sollte sich nicht an den Börsen tummeln.
Dax short,Dow short,Gold long war meine Strategie im Mai und vorerst wird die auch nicht geändert
Bei Gold war es bis 2011 genauso und alle sind blind rein. Der Goldchart seit 2009 sieht ähnlich aus. Aber immer nur Aktien und Bitcoin runtermachen. Aber ich hab ganz vergessen, Gold ist ja Sicherheit und nur darum geht's im Leben 🙄
na mal schaun wenn 160 % wieder wech sind......
Und natürlich das "Orkal von Frankfurt".... klare Kaufempfehlung bei <4. Merci
Eigentlich braucht man nur dieses Buch sowie das von Kostolany empfohlene "Die Verwirrung der Verwirrungen" zu lesen - und sollte für die Börse gewappnet sein...
Das Buch aus dem Jahre 1895 hat an Aktualität nichts eingebüßt.
"Autoritätsglauben und Intoleranz sind allen Arten der Massen gemein",das gilt im übrigen für die Politik wie auch für die Börse
ich fürchte das wird der Thread mit den längsten Texten aus Berlin, aber den wenigsten Kommentaren...