Kommentar
13:45 Uhr, 03.11.2010

Psst, Öl bricht aus!

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Psssst, sagen Sie es nicht weiter: Öl bricht aus! Gestern gab sich sogar der saudische Ölminister mit Preisen von 90 Dollar/Barrel zufrieden. Dieses Preisniveau sei jetzt "vom Markt tolerierbar". Seine Meinung davor: 80 Dollar sind das Limit.

Ein starker Ölpreis belastet die US-Wirtschaft - ist aber ein Zeichen für eine starke Weltwirtschaft. Gleichzeitig ist der Anstieg als Antizipation steigender Liquidität zu sehen, das das Wachstum der Emerging Markets beflügeln könnte.

QE2: Hongkong ist nervös

Norman Chan Tak-lam, der Chef der Finanzbehörde Hongkongs, ist nicht angetan, was das heute möglicherweise anstehende QE2 der Federal Reserve angeht. In einer dreistündigen Präsentation, die er heute in Hongkong hielt, warnte er davor, dass das zusätzliche Geld „einfach nur in die Emerging Markets fließt.“

Goldman Sachs jubelt: Weltwirtschaft wohl auf

Ein proprietärer, von Goldman Sachs berechneter globaler Frühindikator sprang im Oktober gegenüber dem Vorjahr um 4,3%, was zwar weniger ist als im September (+5,1%), trotzdem aber auf einen starken Anstieg des Wachstums in der Weltwirtschaft hindeutet. Nach einer Verlangsamung des Wachstums zur Jahresmitte beschleunige sich das Wachstum jetzt wieder, schreiben die GS-Analysten erfreut.

Weltbank ist auch "happy"Auch die Weltbank zeigt sich optimistisch. In ihrem neusten Bericht zu China rechnen die Volkswirte der Weltbank mit einem Wachstum im Jahr 2010 von runden 10% - und von 8,7% im Jahr 2011. Insgesamt sehe es gut aus. Die Weltbank spricht von einer Goldglöckchen-Phase in der chinesischen Wirtschaft: Das Wachstum ziehe an, die Inflation sei niedrig, der Arbeitsmarkt sei stabil und auch die Zinsen seien niedrig. Was die Inflation angeht, sieht die Weltbank zwar steigende Preise von Nahrungsmitteln in China. Die Kerninflation, die um Energie- und Nahrungsmittelpreise bereinigt wird, bleibe aber "unter Kontrolle."

Jeff Rubin hat Recht

Ölpreisanstieg hin oder her - Godmode-Trader.de-Analyst André Tiedje sieht Potenzial bis zu einem Zwischenziel von 95,33 Dollar/Barrel - Jeff Rubin hat ein schwer widerlegbares Argument, das gegen einen dauerhaft zu hohen Ölpreis spricht: "Wie ich bereits zuvor sagte, ist Peak Oil kein Problem, wenn eine Volkswirtschaft, die vom Öl abhängig ist, schrumpft. Dreistellige Ölpreise sind nur dann ein Problem, wenn wir wollen, dass die Volkswirtschaft wächst, die von ihnen (dreistellige Ölpreise) versorgt werden soll. Und die meisten von uns möchten das (die Volkswirtschaft wächst)."

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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