Produktion – schlechtestes Quartal seit Frühjahr 2003
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1. Die Produktion im deutschen produzierenden Gewerbe nahm im Dezember um 1,2% mom zu. Dies lag über den Erwartungen der von Bloomberg befragten Volkswirte (1,0% mom) und unterhalb unserer Prognose eines Anstiegs um 1,7% mom. Das Vorjahresniveau wird damit kalender- und saisonbereinigt um 0,9% überschritten.
2. Um es vorweg zu sagen: Angesichts des schlechten Vormonatswertes (-1,5% mom) und angesichts der – auch um Großaufträge bereinigten – guten Auftragseingänge im Dezember enttäuscht der Dezemberanstieg, zumal die Daten nach Meldungen von Nachrichtenagenturen wohl auch noch nach unten revidiert werden. Diese Beurteilung verstärkt sich, wenn man die Details betrachtet. So nahm die Industrieproduktion sogar nur um 0,9% mom zu. Das stärkere Plus des produzierenden Gewerbes war allein der Bauproduktion zu verdanken, die im Dezember trotz schlechter klimatischer Verhältnisse um 6,1% mom zulegen konnte.
3. Betrachtet man die industriellen Hauptgruppen, so fällt sofort der erneut starke Rückgang der Investitionsgüterproduktion mit -2,9% mom ins Auge (November: -3,4% mom). Hier ist deutlich zu erkennen, dass sich Großaufträge (Auftragseingang im Dezember: 12,8% mom) nicht sofort in Produktion umsetzen. Mit Blick auf die Auftragseingänge zeigt sich, dass es vor allem die mangelnde Nachfrage aus dem Ausland war, die die Produktion der deutschen Exportschlager „Investitionsgüter“ dämpfte. Erfreulicheres lässt sich von den anderen Hauptgruppen berichten: So stieg die Ausbringung der Vorleistungsgüterproduzenten um 3,4% mom und die der Konsumgüterproduzenten um 2,4% mom an. Bei letzteren bedurfte es dreier Monate, um die guten Auftrageseingänge produktionswirksam werden zu lassen.
4. Der Dezemberanstieg reichte erwartungsgemäß nicht aus, um zu einem Anstieg der Produktion im vierten Quartal zu kommen. Mit einem Rückgang der Produktion um 0,5% qoq war das Schlussquartal 2004 das schlechteste seit dem zweiten Quartal 2003, als sich Deutschland in der Rezession befand. Für das in der kommenden Woche zu veröffentlichende Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal ergeben sich daher deutliche Abwärtsrisiken. Die schwache Produktionstätigkeit im produzierenden Gewerbe wird wohl nur eingeschränkt von den Dienstleistern aufgefangen werden können. Damit muss man sich wohl von den noch vor wenigen Monaten gehegten Hoffnungen auf ein deutlich kräftigeres Wachstum im vierten Quartal verabschieden.
5. Der Blick nach vorne ist gemischt. Angesichts der Auftragseingänge und der Unternehmensbefragungen ist zumindest im Januar mit einer guten Produktionstätigkeit zu rechnen. Wann die Großaufträge produktionswirksam werden, ist schwierig vorherzusagen. Immerhin bilden sie eine gewisse Basis für das erste Quartal. Diese ist aber auch notwendig, denn die Rahmenbedingungen stehen derzeit noch nicht zum besten: Die Weltwirtschaft hat die Konjunkturdelle noch nicht durchschritten, was die Impulse von den Exporten einschränkt. Gleichzeitig lasten die Arbeitsmarktdaten weiterhin wie Blei auf der Konsumentenseele, sodass auch von dieser Seite keine großen Impulse zu erwarten sind. Immerhin hellen sich die Perspektiven im Jahresverlauf mit der erwarteten Belebung der Weltwirtschaft und den voraussichtlich besseren Nachrichten vom Arbeitsmarkt auf.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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