Kommentar
15:38 Uhr, 05.04.2007

Produktion - Produzierendes Gewerbe in Hochform<br />

1. Die Produktion im deutschen Produzierenden Gewerbe hat im Februar unerwartet um 0,9 % mom zulegen können (Bloomberg-Median und DekaBank: -0,5 % mom). Das ist aber zum Teil auch auf eine deutliche Abwärtsrevision des Vormonats, der nun statt eines Plus von 1,9 % mom nur noch eine Zunahme von 0,9 % mom ausweist. Darüber hinaus gab es auch beachtliche Revisionen in den Vormonaten. Das Vorjahresniveau wird kalender- und saisonbereinigt um 7,6 % überschritten. Der Blick auf die Vorjahresveränderungsraten offenbart die Stärke des Aufschwungs im Produzierenden Gewerbe.

2. Wie im Vormonat half die Witterung der Bauproduktion, die nach einem starken Vormonatsplus von 4,2 % mom nun nochmals um 0,9 % mom expandieren konnte. Anders als im Januar wurde dagegen die Energieproduktion nicht beeinträchtigt, die um 2,4 % mom zulegen konnte. Die Industrie schließlich steigerte ihre Ausbringungsmenge um 0,8 % mom.

3. Unter den industriellen Hauptgruppen stach die Investitionsgüterproduktion besonders hervor. Sie nahm um 1,1 % mom zu. Die Vorleistungsgüterproduzenten dehnten ihre Produktion um 0,7 % mom und die Konsumgüterproduzenten um 0,4 % mom aus.

4. Das Produzierende Gewerbe erweist sich als der Gegenpol zum schwachen Einzelhandel: Während die Produktion im ersten Quartal – jeweils Stagnation für März unterstellt – um rund 2 % qoq zulegen, sinken die Einzelhandelsumsätze um 5,9 % qoq. Dies scheint vor allem deshalb zu gelingen, weil die Unternehmen das Wagnis auf sich nehmen, im Vertrauen auf den Aufschwung auch ohne eine entsprechende Nachfrage auf Lager zu produzieren. Sie tun dies in der Hoffnung, in den kommenden Monaten die wiedererstarkende Nachfrage aus den Lagern zu bedienen. Damit leisten sie einen Beitrag zur Glättung des Konjunkturzyklus.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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