Analyse
10:45 Uhr, 23.06.2025

PROCREDIT bekommt Rüffel von der Bafin

Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat der ProCredit Holding AG zusätzliche Eigenmittelanforderungen auferlegt und eine Überarbeitung der Geschäftsorganisation angeordnet.

Erwähnte Instrumente

  • ProCredit Holding AG - WKN: 622340 - ISIN: DE0006223407 - Kurs: 9,060 € (XETRA)

Hintergrund ist eine Sonderprüfung im Jahr 2024, bei der erhebliche Mängel im Risikomanagement festgestellt wurden.

Warnung von Unternehmensseite kam schon frühzeitig

Die ProCredit Holding AG ist die Muttergesellschaft einer international tätigen Gruppe von Entwicklungsbanken mit Fokus auf kleine und mittlere Unternehmen (KMU) in Südost- und Osteuropa sowie Südamerika. ProCredit ging 2016 an die Börse und ist im Prime Standard notiert. Im Mai wurde die Aktie in den SDAX aufgenommen. Bereits im März warnte das Unternehmen davor, dass höheren Eigenmittelanforderungen drohen könnten.

Konkret beanstandete die BaFin die Methodik und Prozesse zur Ermittlung der Risikovorsorge nach IFRS 9. Diese entsprachen laut Aufsicht nicht den Vorgaben des Kreditwesengesetzes (KWG), wodurch die ordnungsgemäße Geschäftsorganisation – wie sie in § 25a KWG gefordert ist – in mehreren geprüften Bereichen nicht gegeben war.

Die BaFin machte von ihren aufsichtsrechtlichen Befugnissen Gebrauch und verlangte neben einer strukturellen Überarbeitung der betroffenen Bereiche auch die Vorhaltung zusätzlicher Eigenmittel. Die entsprechenden Bescheide wurden am 13. Mai 2025 erlassen und sind seit dem 13. Juni bestandskräftig.

Das Unternehmen schreibt selbst dazu: "Auswirkungen auf die mittelfristigen Prognosen der Eigenkapitalrendite und des Wachstums des Kreditportfolios ergaben sich hieraus ebenso wenig wie auf die Dividendenpolitik der Gesellschaft."

Fazit: Kein Beinbruch und nicht unerwartet trifft die Bafin-Meldung heute die ProCredit-Aktionäre. Das Unternehmen weist eine vergleichsweise hohe Dividendenrendite aus und ist auch aufgrund der günstigen Bewertung ein häufig besprochener Wert aus der Nebenwerteszene. Daran dürfte auch der Rüffel der Bafin wenig ändern.

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Jahr 2024 2025* 2026e*
Umsatz in Mio. EUR 444,00 468,00 508,00
Ergebnis je Aktie in EUR 1,77 1,71 2,15
KGV 5 5 4
Dividende je Aktie in EUR 0,59 0,57 0,69
Dividendenrendite 6,48% 6,26% 7,58%

*e = erwartet, Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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1 Kommentar

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  • mkgeld
    mkgeld

    Interessantes Unternehmen. Aber bitte wie will die BaFin beurteilen wie hoch die Risiken in Ost- und Südeuropa sind oder in Südamerika. Die sollten besser mal schauen wie hoch die Risiken in DE wirklich sind Das wird noch sehr spannend wenn erst die richtigen Massenentlassungen noch kommen.

    12:20 Uhr, 23.06.