Kommentar
17:53 Uhr, 15.07.2019

Privathaushalte sind so reich wie nie zuvor

Nach einer vorübergehenden Schwächephase im Vorquartal ist das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte ist im ersten Quartal 2019 wieder auf einen neuen Rekordwert gestiegen.

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Trotz rekordniedriger Zinsen wächst das Geldvermögen der deutschen Privathaushalte immer weiter. Zum Ende des ersten Quartals besaßen die Haushalte insgesamt 6.170 Milliarden Euro an Bargeld, Wertpapieren, Bankeinlagen sowie Ansprüchen gegenüber Versicherungen und damit rund 153 Milliarden Euro bzw. 2,6 Prozent mehr als am Ende des vierten Quartals, wie die Bundesbank am Montag mitteilte. Immobilienvermögen ist im Geldvermögen nicht enthalten.

Im vierten Quartal 2018 war das Geldvermögen der Deutschen wegen des Kurseinbruchs an den Aktienmärkten deutlich gesunken, nach einem ebenfalls kräftigen Wachstum in den Vorquartalen.

Abzüglich von Schulden in Höhe von 1.809 Milliarden Euro besaßen die Privathaushalte am Ende des ersten Quartals 4.360 Milliarden Euro an Nettogeldvermögen. Dies waren 94,2 Milliarden Euro bzw. rund 2,2 Prozent mehr als Ende des vierten Quartals.

Hauptgrund für den Anstieg des Geldvermögens im ersten Quartal 2019 war vor allem der "kräftige transaktionsbasierte Geldvermögensaufbau", wie die Bundesbank mitteilte. Haushalte profitierten von gestiegenen Einkommen und Finanztransaktionen und legten mehr Geld auf die hohe Kante. Dabei wurden aber weiterhin risikoarme Anlageformen bevorzugt.

Bargeld und Sichteinlagen bei Banken erhöhten sich um 35 Milliarden Euro, während Ansprüche gegenüber Versicherungen im Umfang von knapp 20 Milliarden Euro aufgebaut wurden. Die Zuflüsse in börsennotierte Aktien und Investmentfondsanteile beliefen sich im ersten Quartal auf knapp 10 Milliarden Euro. Neben dem transaktionsbedingten Anstieg des Geldvermögens profitierten die Privathaushalte auch von gestiegenen Kursen insbesondere bei börsennotierten Aktien und Investmentfondsanteilen.

Ungeachtet der Niedrigzinsphase setzen die Privathaushalte weiterhin auf Anlageformen, die kaum noch etwas abwerfen, insbesondere Bargeld, Bankeinlagen sowie Versicherungen. Die folgende Grafik zeigt, wie die Privathaushalte am Ende des ersten Quartals ihr Bruttogeldvermögen angelegt hatten.

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Nur rund 10,3 Prozent ihres Geldvermögens hatten die Privathaushalte direkt in Aktien und anderen Unternehmensanteilen investiert, davon etwas mehr als die Hälfte in Anteilen an nicht börsennotierten Unternehmen. Die Deutschen sind weiterhin echte "Aktienmuffel", denn in den meisten vergleichbaren Ländern haben die Privathaushalte einen deutlich größeren Anteil ihres Vermögens direkt oder indirekt in Aktien investiert.

Weitere 9,7 Prozent steckten in Anteilen an Investmentfonds und wurden damit indirekt an den Kapitalmärkten investiert. Wegen ihres risikoarmen Anlagestils haben die deutschen Privathaushalte in den vergangenen Jahren einen dreistelligen Milliardenbetrag "verschenkt", weil sie nicht an den erheblichen Kurssteigerungen an den Aktienmärkten partizipierten.

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23 Kommentare

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  • Chamäleon
    Chamäleon

    Wenn man nur auf Markkaptialisierung und Börsen schaut mag es stimmen, das die USA uns uneinholbar voraus sind. ....das sie technologisch 20 Jahre Vorsprung haben ist ein Hirngespinst.....übrigens sind die Deutschen in den meisten Branchen Weltmarktführer noch vor den USA und China.....das die Firmen eben nicht Börsennotiert sind hat wohl auch einen guten Grund ......die tollen Tech-Riesen trüben das Bild gewaltig und verzerren die Realität bezüglich Wissen und Forschung .....werden die mal zerschlagen sieht es ganz anders aus...wenn ~50% der Amis pro Trump sind stimmt bei deren Denkweise was nicht.....denen ist alles egal solange sie von anderen wie Parasiten leben können....eben Amerika First.....keine zukunftsfähigen Ausichten für den sterbenden Riesen....

    13:21 Uhr, 16.07.2019
  • G3ckOoo
    G3ckOoo

    Die USA müssen nicht millitarisch aktiv werden. Das Militär ist nicht die Waffe sondern der USD. Das Militär ist nur das letzte Mittel der Wahl. Schauen Sie sich den Iran an und wie machtlos die EU gegenüber den US Sanktionen ist. Hier geht es um Geopolitik und nicht um ein lächerliches Atomabkommen.

    Und ja die USA haben ihre vasallen (noch) im Griff. Wir dürfen nun überteuertes Frackinggas kaufen als Beispiel. Die größten Truppenstärken außerhalb der USA sind in Japan und Deutschland stationiert.

    Aber die USA müssen an allen Fronten kämpfen um ihr Imperium zusammenzuhalten.

    Und so überlegen sind die USA nicht. Sie finanzieren sich über ihren Petro-Dollar selbst, welcher Machterhalt vorraussetzt. Die USA haben ein riesiges Defizit. Was passiert wenn China vorbei zieht? Der USD kollabiert wie seinerzeit das Britsh Empire. Die Wohlstandsillusion basieren auf ihrem USD kollabiert. Daher will Trump auch das Defizit abbauen. Aber er scheitert.

    12:24 Uhr, 16.07.2019
  • 1 Antwort anzeigen
  • JürgenSK
    JürgenSK

    laut einem Zyklus fängt doch seit etwas 400 Jahren jede 3.Generation wieder bei Null an, verlieren fast alles...es ist wieder mal soweit....und dringend nötig...

    22:24 Uhr, 15.07.2019
    1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Wir könnten uns so viel mehr Solidarität leisten. Leider sind wir ein Volk von Egoisten....

    20:37 Uhr, 15.07.2019
  • Frankey
    Frankey

    ...und wir haben so wenige Arbeitslose wie nie zuvor...
    Sorry, aber ich muss bei solchen Nachrichten/Berichten immer etwas schmunzeln...

    19:19 Uhr, 15.07.2019
  • Tizian11
    Tizian11

    Naja, nicht DIE Privathaushalte sind in D so reich wie nie zuvor, sondern nur ein kleiner Teil, das ist ja nun altbekannt, auch das in D die Schere zwischen Arm und Reich größer ist, als in den meisten europäischen Industriestaaten. Die eigene Regierung wird schon dafür sorgen, daß immer mehr der "normalen" Bürger vom Sozialstaat abhängig werden. Und wenn die es nicht schafft, kommt "Unterstützung" von Außen. Passend dazu:

    "Diese sieben Steuererhöhungen fordert die OECD von Deutschland"

    https://www.welt.de/wirtschaft...

    Aber mal schaun, ob es nicht doch noch mal knallt, in diesem kranken und völlig kaputten Land, mit einer inkompetenten Regierung, die nichts für den Bürger tut, außer ihn immer mehr zu schröpfen, zu drangsalieren und zu bürokratisieren und dieses Land jeden Tag immer weiter gegen die Wand fährt. Nicht blind, sondern sehenden und wissenden Auges!

    19:06 Uhr, 15.07.2019
    2 Antworten anzeigen
  • samuella
    samuella

    Es ist doch auch hier auf Godemode Trader offensichtlich,das es mindestens 2"Experten"gibt die Systempropaganda betreiben.

    Wenn man es braucht,bitte

    18:43 Uhr, 15.07.2019
  • Glattsteller
    Glattsteller

    Hhhmm das ist aber komisch. Ich habe gerade aufgeräumt und alle Unterlagen sortiert. Ich konnte bei mir diesen Zuwachs nicht erkennen. Also irgendwer muss meinen Anteil sich einverleibt haben. 😀

    18:32 Uhr, 15.07.2019
    1 Antwort anzeigen
  • Sepplhuber
    Sepplhuber

    Ohne Auflistung von Immobilienvermögen scheint mir diese Aufstellung ziemlich sinnlos zu sein.

    18:27 Uhr, 15.07.2019
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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