Privates Geldvermögen wächst weiter rasant
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Das Geldvermögen der privaten Haushalte in aller Welt ist auch im vergangenen Jahr stark gewachsen. Dies zeigt die neueste Ausgabe des „Global Wealth Reports“ des Versicherungskonzerns Allianz. Das Brutto-Geldvermögen legte 2012 weltweit um 8,1% gegenüber dem Vorjahr zu. Für das globale Netto-Geldvermögen (Brutto-Geldvermögen abzüglich Verbindlichkeiten) ergab sich daraus sogar ein zweistelliges Plus von 10,4%. Sogar in der krisengeplagten Eurozone stieg das Netto-Geldvermögen – vor allem wegen stagnierender Verbindlichkeiten – um 7,2% und lag damit Ende 2012 erstmals wieder über dem Vorkrisenwert.
Verantwortlich für den Anstieg des privaten Geldvermögens war vor allem die gute Entwicklung an den Aktienmärkten. Das in Form von Wertpapieren gehaltene Vermögen erzielte ein Plus von 10,4%. Rund um den Globus summierte sich das Finanzvermögen laut Allianz damit auf ein neues Rekordniveau von 111 Billionen Euro. Am höchsten fiel das Wachstum des Brutto-Geldvermögens mit einem Plus von knapp 16% in Asien (ohne Japan) aus, gefolgt von Ozeanien, Lateinamerika und Osteuropa, die alle ebenso zweistellig wuchsen. Dank boomender Börsen erzielten auch Nordamerika (+8,3%) und das krisengeplagte Westeuropa (+5,3%) ordentliche Zuwächse.
In Deutschland erhöhte sich das Brutto-Geldvermögen im vergangenen Jahr um unterdurchschnittliche 4,9% auf 61.437 Euro pro Kopf, was auch mit der vergleichsweise geringen Aktienquote in Deutschland zu tun haben dürfte. Das private Netto-Geldvermögen betrug im vergangenen Jahr in Deutschland 41.954 Euro pro Kopf und lag damit deutlich niedriger als in der Schweiz (141.895 Euro), den USA (100.711 Euro) und Japan (83.610 Euro). In den wirtschaftlich angeschlagenen Euro-Ländern Frankreich (44.306 Euro) und Italien (45.770 Euro) lag das private Netto-Geldvermögen pro Kopf ungefähr auf dem deutschen Niveau. In Spanien (17.211 Euro), Griechenland (23.261 Euro) und Irland (29.978 Euro) ist das private Netto-Geldvermögen pro Kopf allerdings niedriger als in Deutschland.
„Die wachsenden Vermögensunterschiede im Euroraum sind ein Resultat der Krise“, sagte Michael Heise, Chefvolkswirt der Allianz. „Geht diese Schere zwischen Nord und Süd weiter auf, kann dies den Zusammenhalt in Europa untergraben.“ In Griechenland liegt das Netto-Geldvermögen inzwischen bei nur noch 28% des Euroraum-Durchschnitts, so die Allianz. Vor der Krise lag dieser Wert nach Angaben des Versicherers noch deutlich über 50%. In Spanien wurde im vergangenen Jahr ein Rückgang von 61% auf 44% verzeichnet.
Der vollständige „Global Wealth Report“ (in deutscher Sprache) kann hier heruntergeladen werden.
Oliver Baron
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