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15:17 Uhr, 14.05.2007

Private-Equity-Investoren zieht es nach Osten

Private-Equity-Firmen mit Fokus auf Deutschland haben es immer schwerer, lukrative Übernahmeobjekte zu finden und die hohen Renditeerwartungen ihrer Kunden zu befriedigen. Dies schreibt Rising Star, ein Spezialisten für Alternative Investments, in einem aktuellen Marktkommentar und nennt dafür mehrere Gründe. Deutschland sei ein gesättigter Markt und das Angebot an geeigneten Objekten für die Beteiligungsgesellschaften entsprechend knapp. Der Kapitalzufluss in die Beteiligungsfonds sei zwar weiterhin sehr hoch, aber es mangele an Zielobjekten. Erschwerend komme in dieser Situation hinzu, dass der Wettbewerb auf dem Private-Equity-Markt stark gestiegen ist. Durch die Aussicht auf hohe zweistellige Renditen tummelten sich auf dem deutschen Markt viele Private-Equity-Firmen und trieben sich gegenseitig die Preise der Übernahmeobjekte in die Höhe. Während vor drei Jahren das Sieben- bis Achtfache des operativen Gewinns gezahlt worden sei, betrage dieser Wert heute das Vierzehnfache.

Für Kapitalanleger stelle sich bei der aktuellen Konstellation auf dem deutschen Private-Equity-Markt die Frage, wo sich aussichtsreichere Märkte befänden, auf denen die Rahmenbedingungen für die Private-Equity-Akteure günstiger sind. Nach Ansicht von Rising Star bietet aktuell die Region in Zentral- und Osteuropa (CEE) ein sehr großes Potenzial. Die Region zeichne sich, anders als Deutschland, durch ein dynamisches Wirtschaftswachstums aus. Im vergangenen Jahr wuchs das Bruttoinlandsprodukt um satte 6,2 Prozent im Durchschnitt. In der Spitze wurden in den baltischen Staaten sogar mehr als 10 Prozent erreicht. Diese Entwicklung sei auch den ausländischen Investoren nicht verborgen geblieben. Als Folge steige der Zufluss von ausländischen Direktinvestitionen nach CEE stetig. So habe Polen in 2006 einen Rekordzufluss in Höhe von 11,2 Milliarden Euro erzielt. Dennoch sei die Region durch eine hohe Kapitalknappheit gekennzeichnet.

Anders als in Deutschland ließen sich noch in ausreichender Zahl lukrative Zielobjekte finden und die Renditeerwartungen der Kapitalanleger könnten erfüllt werden. Insofern sei die Private-Equity-Branche hier in einer komplett anderen Situation. Für Investoren biete das ein günstiges Umfeld. CEE sei ein weltweit einmaliger Investitionsmarkt: Wachstumsraten vergleichbar mit denen aus Schwellenländern in Kombination mit der Sicherheit einer Investition innerhalb der Europäischen Union und zusätzlich die Private-Equity-„freundlichen“ Rahmenbedingungen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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