Private-Equity-Investoren zieht es nach Osten
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Private-Equity-Firmen mit Fokus auf Deutschland haben es immer schwerer, lukrative Übernahmeobjekte zu finden und die hohen Renditeerwartungen ihrer Kunden zu befriedigen. Dies schreibt Rising Star, ein Spezialisten für Alternative Investments, in einem aktuellen Marktkommentar und nennt dafür mehrere Gründe. Deutschland sei ein gesättigter Markt und das Angebot an geeigneten Objekten für die Beteiligungsgesellschaften entsprechend knapp. Der Kapitalzufluss in die Beteiligungsfonds sei zwar weiterhin sehr hoch, aber es mangele an Zielobjekten. Erschwerend komme in dieser Situation hinzu, dass der Wettbewerb auf dem Private-Equity-Markt stark gestiegen ist. Durch die Aussicht auf hohe zweistellige Renditen tummelten sich auf dem deutschen Markt viele Private-Equity-Firmen und trieben sich gegenseitig die Preise der Übernahmeobjekte in die Höhe. Während vor drei Jahren das Sieben- bis Achtfache des operativen Gewinns gezahlt worden sei, betrage dieser Wert heute das Vierzehnfache.
Für Kapitalanleger stelle sich bei der aktuellen Konstellation auf dem deutschen Private-Equity-Markt die Frage, wo sich aussichtsreichere Märkte befänden, auf denen die Rahmenbedingungen für die Private-Equity-Akteure günstiger sind. Nach Ansicht von Rising Star bietet aktuell die Region in Zentral- und Osteuropa (CEE) ein sehr großes Potenzial. Die Region zeichne sich, anders als Deutschland, durch ein dynamisches Wirtschaftswachstums aus. Im vergangenen Jahr wuchs das Bruttoinlandsprodukt um satte 6,2 Prozent im Durchschnitt. In der Spitze wurden in den baltischen Staaten sogar mehr als 10 Prozent erreicht. Diese Entwicklung sei auch den ausländischen Investoren nicht verborgen geblieben. Als Folge steige der Zufluss von ausländischen Direktinvestitionen nach CEE stetig. So habe Polen in 2006 einen Rekordzufluss in Höhe von 11,2 Milliarden Euro erzielt. Dennoch sei die Region durch eine hohe Kapitalknappheit gekennzeichnet.
Anders als in Deutschland ließen sich noch in ausreichender Zahl lukrative Zielobjekte finden und die Renditeerwartungen der Kapitalanleger könnten erfüllt werden. Insofern sei die Private-Equity-Branche hier in einer komplett anderen Situation. Für Investoren biete das ein günstiges Umfeld. CEE sei ein weltweit einmaliger Investitionsmarkt: Wachstumsraten vergleichbar mit denen aus Schwellenländern in Kombination mit der Sicherheit einer Investition innerhalb der Europäischen Union und zusätzlich die Private-Equity-„freundlichen“ Rahmenbedingungen.
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