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07:42 Uhr, 27.10.2008

Presse: WestLB und HSH Nordbank nutzen Hilfspaket

Hamburg (BoerseGo.de) - Nach der BayernLB wollen nun auch die WestLB und die HSH Nordbank Hilfen aus dem staatlichen Rettungspaket in Anspruch nehmen. "Wir müssen die Bank für die kommenden Stürme rüsten", sagte WestLB-Chef Heinz Hilgert dem Nachrichtenmagazin "Spiegel". Deshalb wolle er Anfang November dem Aufsichtsrat vorschlagen, alle Bestandteile des Berliner Rettungspakets zu nutzen. So sollen abschreibungsgefährdete Wertpapierpakete dem Hilfsfonds der Bundesregierung übertragen werden. Gleichzeitig werde geprüft, ob eine direkte Eigenkapital- Unterstützung genommen werden soll.

Auch Hans Berger, Vorstandschef der HSH Nordbank, wolle das Berliner Rettungspaket nutzen. Im Zentrum seiner Pläne stünden dabei die Staatsgarantien, mit denen Bankschuldverschreibungen für die langfristige Refinanzierung ausgegeben werden können. Vergangenen Freitag habe Berger das Paket seinen Anteilseignern vorgestellt. Die wollen laut "Spiegel" kommende Woche über dessen Annahme entscheiden.

Unterdessen zeigt sich die Bundesregierung mit der Nutzung des Rettungspakets unzufrieden, da sich bisher vor allem Landesbanken für das Paket interessiert haben. Die Regierungsbeamten vermuten laut "Spiegel", dass sich einige Institute scheuen, staatliche Hilfe in Anspruch zu nehmen, weil sie fürchten, von den Märkten abgestraft zu werden. Sollten die Banken in ein bis zwei Wochen immer noch so vorsichtig sein, wolle Finanzminister Peer Steinbrück (SPD) die Bankenchefs nach Berlin einbestellen. Gleichzeitig hat er an die Spitzenbanker appelliert, die Hilfe zu nutzen. "Ich hielte es für unverantwortlich, wenn ein Bankvorstand den Schutzschirm des Staates nicht in Anspruch nehmen und so vorsätzlich einen Zusammenbruch seines Instituts in Kauf nehmen würde", sagte Steinbrück der "Bild am Sonntag".

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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