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14:29 Uhr, 04.08.2008

Presse: US-Krise erfasst deutsche Unternehmen

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Hoffnungen, Europa könne sich von der Konjunkturkrise in den USA abkoppeln, haben sich offenbar zerschlagen. Eine Umfrage des Handelsblatts bei den Prognostikern von zehn führenden deutschen und internationalen Banken und Forschungsinstituten ergab, dass alle ihre Erwartungen deutlich nach unten revidiert haben und für nächstes Jahr nur noch ein Wachstum von 0,9 Prozent im Euroraum erwarten - nach 1,5 Prozent in diesem und 2,7 Prozent im letzten Jahr. Die Europäische Zentralbank hatte noch im Juni ein Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent im nächsten Jahr vorausgesagt.

Damit würde Europa auf breiter Front noch hinter die USA zurückfallen. Konjunkturforscher sehen das Wachstum der US-Wirtschaft im nächsten Jahr bei deutlich über einem Prozent. "Der Abschwung wird den Euroraum härter treffen als die USA, weil die Geld- und Finanzpolitik dort viel entschlossener gegengesteuert hat", meint Thomas Mayer von der Deutschen Bank unter Verweis auf kräftige Zinssenkungen und ein Konjunkturprogramm in den USA.

Die großen deutschen Konzerne müssen in diesem Jahr laut "Handelsblatt" sogar mit schrumpfenden Gewinnen rechnen. Im laufenden Quartal drohen nach Berechungen der Landesbank Baden-Württemberg Einbußen von mehr als 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Anstelle eines ursprünglich erwarteten Gewinnwachstums von zwölf Prozent im laufenden Jahr kalkulieren Analysten der internationalen Investmenthäuser nach Angaben des Finanzdatenspezialisten Ibes nun mit einem Minus von sieben Prozent.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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