Presse: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Linde
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Einem Pressebericht zufolge ermittelt die Münchener Staatsanwaltschaft gegen den Gase-Spezialisten Linde. Ende November seien die Büroräume des Konzerns der Niederlassung in München durchsucht worden, sagte der Münchner Oberstaatsanwalt Anton Winkler zum Nachrichtenmagazin "Focus".
Auslöser der Ermittlungen sei ein umfangreicher Korruptionsbericht der Vereinten Nationen (UN), in dem die Wiesbadener Linde AG der Zahlung von Schmiergeldern an das Regime des früheren irakischen Diktators Saddam Hussein bezichtigt wird. Etwa 2.000 internationale Firmen, darunter auch die deutsche Linde AG, sollen für eine Beteiligung an dem von den UN genehmigten humanitären Hilfsprogramm "Oil for Food" Bestechungsgelder an Saddams Ministerien gezahlt haben.
Nach Focus-Informationen sollen insgesamt 63 deutsche Firmen in den Bestechungsfall verwickelt sein. Die Stuttgarter Staatsanwaltschaft ermittele derzeit auch gegen einen ehemaligen Manager von DaimlerChrysler. Bundesweit seien derzeit bis zu drei Dutzend Ermittlungsverfahren gegen Verantwortliche meist kleinerer Unternehmungen anhängig.
Hintergrund der Bestechungsaffäre sei eine UN-Initiative, die es Saddam Hussein trotz eines scharfen Wirtschaftsembargos gestattete, zwischen 1996 und 2003 eine begrenzte Menge Öl zu exportieren und im Gegenzug Hilfsmittel für die Not leidende Bevölkerung zu kaufen.
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