Presse: Opel braucht im schlimmsten Fall 1,8 Mrd. Euro
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Autohersteller Opel braucht im "schlimmsten, anzunehmenden Fall" eine staatliche Bürgschaft über 1,8 Milliarden Euro. Dies erfuhr die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) von informierten Personen, die an den Rettungsgesprächen beteiligt sind. Die von Opel erbetene Bürgschaft teile sich auf in 1,3 Milliarden Euro für das Jahr 2009 und weitere 500 Millionen für das Folgejahr. Damit sollen die Investitionsplanungen der Tochtergesellschaft des angeschlagenen General-Motors-Konzerns für die Jahre 2009 und 2010 gesichert werden, hieß es.
"Im Fall eines Problems von GM benötigen wir eine Bürgschaft über etwas mehr als 1 Milliarde Euro für das kommende Jahr, damit uns der Finanzmarkt wieder zur Verfügung steht", sagte der Finanzchef Marco Molinari zur FAZ. Opel besitze kein eigenes Rating und könnte deshalb nicht wie andere Konzerne auf Kredite der Europäischen Investitionsbank zugreifen. Demant betonte abermals, dass auch bei einer Insolvenz von GM die Zahlungsfähigkeit von Opel gewährleistet sei. "Selbst im Fall einer starken Rezession ist auch ohne die Bürgschaft unsere Liquidität für eine absehbare Zukunft gesichert", zitiert die FAZ.
Opel plant dem Bericht zufolge eine deutliche Volumenreduzierung in fast allen europäischen Werken. "Wir bereiten uns auf schlechte Zeiten vor und korrigieren unsere Volumenplanung für 2009 um gut 10 Prozent nach unten", zitiert die FAZ Opel-Geschäftsführer Hans Demant. Dem Opel-Szenario zufolge, auf dessen Grundlage auch die vom Unternehmen beantragte Milliardenbürgschaft verhandelt wird, dürften 2009 in Europa einschließlich Russland statt bisher 22 Millionen Autos nur noch 19 Millionen neu zugelassen werden. Opel geht davon aus künftig statt 1,7 Millionen Autos nur noch um die 1,5 Millionen herzustellen. Dies werde auch Konsequenzen für die Beschäftigung haben. "Diskutiert wird eine 30-Stunden-Woche in allen unseren europäischen Werken mit Ausnahme von Rüsselsheim, weil dort der neue Insignia anläuft", sagte der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Klaus Franz gegenüber der FAZ.
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