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11:11 Uhr, 03.03.2005

Presse: Neue Zweifel an Telekom-Bilanzen

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Die Deutsche Telekom hat offenbar einen Rückschlag im Zusammenhang mit der Bewertung ihrer Immobilien erlitten. Wie die "Financial Times Deutschland" berichtet, komme ein Gutachten der Bonner Staatsanwaltschaft zu dem Ergebnis, dass der Konzern sein Immobilienvermögen kurz vor dem Börsengang in seiner Eröffnungsbilanz 1995 mit rund 2,8 Mrd. DM (1,4 Mrd. Euro) zu hoch bewertet hat. Für den zweiten Börsengang sei der Immobilienbesitz im Jahr 1998 mit rund 3 Mrd. DM (1,5 Mrd. Euro) zu hoch ausgewiesen worden, heißt es nach FTD-Informationen in dem Dokument. Damit sei eine Anklage gegen Manager und Wirtschaftsprüfer wahrscheinlicher geworden. Anleger werfen der Telekom vor, ihr Immobilienvermögen zu hoch ausgewiesen und damit unrichtige Angaben zu ihren Börsengängen gemacht zu haben.

Nach Angaben der FTD sei das Gutachten der letzte Schritt vor Abschluss der Ermittlungen. Es könnte der Staatsanwaltschaft als wichtiger Baustein für eine Anklage dienen, hieß es. Die Untersuchung gelte zudem als wichtiges Beweismittel in einem parallel laufenden Schadensersatzprozess Tausender Anleger gegen die Telekom.

Im Zentrum der Ermittlungen stehe die Frage, ob die von der Telekom gewählte Methode zur Bewertung ihrer Immobilien rechtens war. Der Konzern hatte gleichartige Grundstücke und Gebäude zum großen Teil zu Gruppen - so genannten Clustern - zusammengefasst und daraus Durchschnittswerte ermittelt, statt die Immobilien einzeln zu bewerten. Kritiker halten diese Methode für zu ungenau.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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