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12:30 Uhr, 26.05.2008

Presse: Netzbetreiber richten neue Forderungen an Freenet

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die umstrittene Übernahme des Mobilfunk-Providers Debitel hat für den Hamburger Rivalen Freenet offenbar späte Folgen. Der Netzbetreiber E-Plus, der über Freenet Mobilfunkverträge vertreibt, verlangt von dem Unternehmen nach Informationen des "Handelsblatts" eine nicht unerhebliche Bürgschaft. Doch E-Plus sei kein Einzelfall. Mindestens ein weiterer Netzbetreiber wolle nach Hinweisen aus Branchenkreisen eine ähnliche Forderung stellen. In welcher Höhe sich die Bürgschaft bewegt, sei aber unklar.

In einem Brief von E-Plus an den Freenet-Vorstandschef Eckhardt Spoerr, der dem "Handelsblatt" vorliegt, sei die Rede von einer Summe in Höhe "der getätigten Umsätze der letzten drei Monate diesen Jahres". Offen sei dabei allerdings, ob sich diese Aussage auf die Gesamtumsätze von Freenet bezieht oder nur auf den deutlich geringeren Umsatz direkt mit E-Plus. Branchenkreisen zufolge soll es sich aber um einen zweistelligen Millionenbetrag handeln.

Freenet hatte Debitel vor wenigen Wochen für 1,6 Milliarden Euro übernommen. Dies beinhaltete auch Schulden in Höhe von 1,1 Milliarden Euro. Dies bereitet E-Plus offensichtlich Sorgen. "Unser Vertrauen in die Sicherung der geschuldeten Entgelte für die Inanspruchnahme unserer Mobilfunkdienste ist daher schwer beeinträchtigt", heißt es in dem Schreiben an Freenet-Chef Spoerr. Und weiter: "Die Patronatserklärung vom 13.01.2000 sichert unsere Forderungen vor dem oben geschilderten Hintergrund unserer Auffassung nach nicht mehr in ausreichendem Maße."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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