Presse: Metallindustrie erreicht Grenzen der Kurzarbeit
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Als Folge der anhaltend drastischen Auftragseinbrüche gelangt der Beschäftigungspuffer Kurzarbeit offenbar immer mehr an seine Grenzen. "Die wirtschaftlichen Kennzahlen unserer Industrie mit ihren 3,6 Millionen Mitarbeitern befinden sich im Sturzflug, darüber kann auch Pfeifen im dunklen Wald nicht hinwegtäuschen", sagte der Präsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Martin Kannegiesser, dem "Handelsblatt". Der Erhalt von Arbeitsplätzen etwa per Kurzarbeit habe für die Betriebe zwar hohe Priorität. "Das kann aber nur Überbrückung sein, welche die meisten Betriebe finanziell kaum zwölf oder 18 Monate in großem Stil durchhalten können", betonte er.
Gesamtmetall wolle sich vor diesem Hintergrund nun verstärkt auf Instrumente konzentrieren, die einen Arbeitsplatzabbau zumindest noch abfedern sollen, wenn die Pufferfunktion der Kurzarbeit ausgeschöpft ist. "Wir analysieren den weiteren Ausbau verschiedener Varianten von Transfergesellschaften", erläuterte Kannegiesser dazu. Diese könnten "in bestimmtem Umfang eine weitere Überbrückung für unsere nicht mehr ausgelasteten Arbeitsplätze darstellen".
SPD und CDU erwägen zwar bereits, die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld über 18 Monate hinaus zu verlängern. Damit wäre den Firmen aber laut Gesamtmetall kaum geholfen: "Die gesamten festen Kosten laufen doch weiter, ohne dass ihnen entsprechende Umsätze und Einnahmen gegenüberstehen", sagte Kannegiesser.
Unter dem Dach von Gesamtmetall sind mehrere der wichtigsten Industriebranchen organisiert, darunter etwa die Automobilindustrie und der Maschinenbau. Letzterer hatte kürzlich nach einem neuerlichen Auftragseinbruch um 49 Prozent im Februar seine Umsatzprognose für das Gesamtjahr auf minus 10 bis minus 20 Prozent zurückgenommen.
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