Presse: Leoni prüft Anpassungen
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Frankfurt (BoerseGo.de) - Der Leoni-Chef Klaus Probst rechnet für das kommende Geschäftsjahr 2009 selbst in einem deutlich rückläufigen Markt mit einem "insgesamt stabilen Geschäft". "Mit all dem, was wir heute sehen, können wir im Konzern nächstes Jahr den Umsatz mindestens wieder erreichen, sagte der Vorstandsvorsitzende im Gespräch mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ).
Im wichtigen Geschäft Bordnetze werde man selbst bei einem Absatzrückgang von 10 Prozent in der belieferten Modellpalette noch einen Umsatzzuwachs erzielen, bei einem Minus von 20 Prozent das Geschäft zumindest stabil halten, sagt Probst. Er nannte es eine "komfortable Situation", die den zahlreichen in diesem Jahr neu abgeschlossenen Projekten zu verdanken sei.
Der Hersteller von Kabel- und Bordnetzen müsse aber auch mit Kürzungen reagieren. Leoni erzielt immerhin 70 Prozent des Umsatzes mit der Autoindustrie. Die Kunden, die meist börsennotierten Autohersteller, hätten plötzlich die Reißleine gezogen, sagte Probst zur FAZ. Normalerweise gebe es für die Zulieferer eine langfristige Vorschau mit entsprechenden Taktungen für die Lieferungen. "Das sieht seit September und Oktober ganz anders aus." Leoni werde deshalb das gesamte Repertoire von Anpassungen prüfen. Das Gros der Maßnahmen soll sich aber im Ausland abspielen.
In Deutschland, wo Leoni 4.200 Mitarbeiter auf der Gehaltsliste führt, sei zunächst der Abbau der Arbeitszeitkonten vorgesehen, die bis zu 200 Stunden oder fünf Wochen je Mitarbeiter erreichen können. Etwa 2 Prozent der Kapazitäten könnten durch Wegfall von Leiharbeit verringert werden. Etwas größer sei der Anteil befristeter Arbeitsverträge, deren Kündigung erwogen oder mitunter sogar schon erfolgt sei. Eine in Betracht gezogene Kurzarbeit als weiteres Mittel könnte allenfalls über ein Vierteljahr erfolgen. Das würde frühestens in den ersten drei Monaten 2009 entschieden und frühestens im zweiten Quartal eintreten.
Probst denke im weiteren Schritt auch über Beschäftigungssicherung nach, die die Herabsetzung der Arbeitzeit etwa von 35 auf 30 Wochenstunden bei entsprechender Lohnanpassung beinhalten könnte. Betriebsbedingte Kündigungen könne er ebenfalls nicht ausschließen. Darüber nachgedacht werden könnte im ersten Quartal, darüber beschlossen - wenn überhaupt - aber frühestens im zweiten Quartal
Mittelfristig hält der Vorstandschef am Wachstumspfad mit einem Umsatz von 3,3 Milliarden Euro fest, der einmal für 2009 ins Visier genommen wurde. "Wenn die Automärkte auf das Niveau des ersten Halbjahres 2008 zurückkehren, sind die 3,3 Milliarden Euro zu erreichen."
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