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09:13 Uhr, 24.07.2008

Presse: Infineon-Chef droht Widerstand im Aufsichtsrat

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Berlin (BoerseGo.de) - Zwei Monate nach seinem Amtsantritt droht dem neuen Infineon-Chef Peter Bauer schon der erste Ärger. Nach Informationen der Tageszeitung "Die Welt" stößt der von ihm geplante Umbau des Chipherstellers bei Aufsichtsräten auf heftigen Widerstand. "Das Thema ist noch nicht durch", zitiert das Blatt Wigand Cramer, der für die IG Metall in dem Kontrollgremium sitzt. Andere Aufsichtsratsmitglieder hätten ebenfalls ihren Unmut geäußert.

Bauer hatte angekündigt, Infineon in die fünf Bereiche Automobil, Industrieelektronik, Sicherheitstechnik, Festnetzkommunikation und Mobilfunk gliedern zu wollen. Bisher waren die Bereiche in zwei Sparten zusammengefasst. Auf Kritik stößt laut "Welt" vor allem, dass das operative Geschäft künftig von fünf Bereichsvorständen geleitet werden soll. Damit entstehe eine weitere Ebene unter dem vierköpfigen Konzernvorstand um Bauer. "Dass hier ein neuer Mega-Vorstand geschaffen wird, sehe ich sehr kritisch", sagte Cramer. "Es besteht die Gefahr, dass man das Management aufbläht", kritisierte ein weiterer Aufsichtsrat.

Der Unmut bei Arbeitnehmervertretern sei vor allem deshalb groß, weil Bauer gleichzeitig ein hartes Sparprogramm verkündet hat. Er will die Kosten bei Infineon um einen dreistelligen Millionenbetrag senken. Wer jetzt sogar am Kaffee für die Mitarbeiter sparen wolle, solle nicht gleichzeitig eine neue Management-Ebene einführen, heißt es laut "Welt" im Aufsichtsrat.

Bauer hatte auch einen Stellenabbau angedeutet. Wie viele Arbeitsplätze wegfallen könnten, sagte er nicht. Im Konzern wird erwartet, dass der neue Chef am kommenden Freitag konkrete Zahlen nennt, wenn er über die Ergebnisse des dritten Quartals des Geschäftsjahres 2007/08 berichtet.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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