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09:20 Uhr, 07.11.2006

Presse: BenQ verschwieg Finanzprobleme

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Der Handy-Hersteller BenQ Mobile hat vor der Insolvenz finanzielle Probleme offenbar wochenlang verschleiert. Aus internen Dokumenten gehe hervor, dass sich das Management bereits Mitte August der dramatischen Lage bewusst war, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" (SZ). Zudem habe sich eine Finanzspritze aus Taiwan jetzt als reine PR-Kosmetik erwiesen.

Noch sechs Wochen vor der Insolvenz verbreitete die Führung des taiwanischen BenQ-Konzerns und seiner deutschen Mobilfunktochter Zuversicht: "BenQ-Mobile ist und bleibt eine wichtige Säule unseres Unternehmens", beteuerte BenQ-Chef Kuen-Yao Lee am 24. August vor Journalisten in Taipeh. "Erhebliche Fortschritte beim Unternehmensumbau" bescheinigte sich auch BenQ-Mobile-Chef Clemens Joos.

Dass die Sanierungsmaßnahmen nicht ausreichten und BenQ Mobile Ende September Insolvenzantrag stellen musste, habe das Management unvorbereitet gertroffen, so die bisherige Darstellung der Konzernführung.

Interne Dokumente, die der "Süddeutschen Zeitung" vorliegen, belegen jedoch, dass nicht nur hohe Verluste und Probleme mit der Modellpalette, sondern auch gravierende Zahlungsschwierigkeiten dem Management der Sparte viel früher bekannt waren, als angenommen. Schon am 14. August habe BenQ-Mobile-Finanzchef David Wang in einem Schreiben an seine engsten Vertrauten klar gestellt: "Wir haben Null Budget mehr." Der Finanzchef habe unmissverständlich klar gemacht, dass er der Sparte kaum noch Chancen gibt. "Unsere Liquidität könnte bald erschöpft sein", so Wang in dem Dokument.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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