Nachricht
11:21 Uhr, 05.04.2005

Presse: BDI senkt die Wachstumsprognose

Der Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) hat seine Erwartungen für 2005 kräftig nach unten geschraubt. "Wir erwarten jetzt ein Wachstum von gut 1,0 Prozent", sagte BDI-Konjunkturexperte Reinhard Kudiß im Gespräch mit der Berliner Zeitung. "Der Aufschwung bewegt sich auf dünnem Eis." Bislang hatte der BDI in Deutschland mit einem Wachstum von 1,5 Prozent gerechnet.

Ein wesentlicher Grund für die Reduzierung der Prognose sei die unerwartet schwache Entwicklung der Inlandsnachfrage im Investitionsgüterbereich. "Deutschland tut sich schwer, die positiven Impulse aus den guten Exportzahlen in eine stärkere Binnennachfrage umzumünzen", sagte Kudiß. Ein immer größerer Anteil der deutschen Exporte werde durch importierte Vorleistungen aus dem Ausland gedeckt, der inländische Wertschöpfungsanteil sinke dagegen. Das führe dazu, dass die Unternehmen vor allem in Rationalisierung und in den Erhalt ihrer Produktionskapazitäten investierten, weniger in die Erweiterung der Kapazitäten. "So entstehen keine neuen Jobs", sagte Kudiß. Eine rasche Lösung der Krise am Arbeitsmarkt sei deshalb nicht zu erwarten. Nun sei die Politik gefordert, die Rahmenbedingungen am Arbeitsmarkt zu verbessern. "Es darf nicht bei bloßen Ankündigungen bleiben", sagte der BDI-Experte mit Blick auf den jüngsten Jobgipfel zwischen den Spitzen von Regierung und Opposition.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten