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08:11 Uhr, 20.10.2008

Presse: BayernLB will Notfonds anzapfen

Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die krisengeschüttelte BayernLB will offenbar als erste Bank das 500 Milliarden Euro schwere Rettungspaket der Bundesregierung in Anspruch nehmen. "Wir fassen das ganz konkret ins Auge", sagte Bayerns Finanzminister Erwin Huber (CSU) am Sonntag. Nach Informationen des "Handelsblattes" soll es dabei um bis zu 5 Milliarden Euro gehen. Für die BayernLB kämen dem Vernehmen nach sowohl Garantien als auch eine staatliche Beteiligung sowie die Trennung von kritischen Vermögenswerten infrage. Die BayernLB sitzt auf einem Bestand an kritischen ABS-Papieren von rund 20 Milliarden Euro.

Auf einem Krisentreffen der Sparkassen und Landesbanken in Berlin will Verbandspräsident Heinrich Haasis am Montag nach Informationen des Handelsblatts dafür plädieren, dass weitere Institute der BayernLB folgen. "Es wäre gut, wenn viele Landesbanken unter den Schirm gehen, um die Liquiditätskrise schnell zu beenden", hieß es am Wochenende in Sparkassenkreisen.

Einige öffentliche Institute, darunter die Landesbanken Hessen-Thüringen (Helaba) sowie die Dekabank, lehnen dem Bericht zufolge staatliche Hilfe bislang ab. Landesbanker wie Vorstände der Privatbanken fürchten, so das "Handelsblatt", dass die Inanspruchnahme des Fonds zu einer Stigmatisierung führt. Gerhard Illing, Finanzmarktexperte der Münchener Ludwig-Maximilians-Universität, habe sich deshalb für eine koordinierte Teilnahme ausgesprochen.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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