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09:20 Uhr, 08.12.2005

Presse: Airbus will Mehrheit in China

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Airbus will bei seinem geplanten Einstieg in China offenbar streng darauf achten, die Kontrolle über seine Technologie zu behalten. Falls im nächsten Jahr die Entscheidung für eine Endmontage in China falle, "wird Airbus auf jeden Fall die Mehrheit an der Gesellschaft halten", sagte der Co-Chef der Airbus-Mutter EADS, Thomas Enders, zur "Financial Times Deutschland" (FTD).

Airbus und EADS würden mit geeigneten Maßnahmen verhindern, dass es zum unkontrollierten Technologietransfer kommt: "Wir gehen nicht naiv oder unerfahren zur Sache", sagte Enders.

Mit seinen Äußerungen tritt er laut FTD Befürchtungen entgegen, Airbus würde es mit einer Fertigung in China den dortigen Partnern ermöglichen, Technologie zu kopieren, um mittelfristig die Flugzeuge allein zu bauen.

Airbus hatte am Montag bekannt gegeben, dass chinesische Airlines 150 Jets im Wert von knapp 10 Milliarden US-Dollar bestellt haben. Gleichzeitig kündigte der europäische Flugzeugbauer Verhandlungen über eine Endmontage in China an. Mit den China-Plänen wolle Airbus den dortigen Rückstand zu Boeing aufholen und den Chinesen eine Alternative zum Aufbau einer eigenen Fertigung bieten. Dass Airbus Flugzeuge weiterhin ausschließlich in Europa fertigt und dann weltweit ausliefert, sei nicht mehr länger möglich, sagte Enders zur FTD. China sei sich seines Wertes als großer Markt bewusst, "deswegen ändert sich das Spiel".

Enders' Forderung einer Mehrheitsbeteiligung in China widerspricht laut FTD allerdings den dortigen Vorschriften. In einem Regelwerk des Handelsministeriums heißt es, dass bei der Entwicklung und Herstellung ziviler Flugzeuge "der chinesische Partner die Mehrheit der Anteile halten muss". Ob die Regierung in Peking Airbus eine Ausnahme einräumen wird, sei zumindest fraglich.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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